Bardelli, Giacomo

Giacomo Bardelli

I tripodi a verghette in Etruria e in Italia centrale: Origini, tipologia e caratteristiche

Die Etrusker waren hervorragende Bronzehandwerker: Das beweisen sowohl zahlreiche archäologische Funde als auch antike Schriftquellen. Vor allem zwischen dem 6. und dem 5. Jahrhundert v. Chr. erreichten die etruskischen Bronzewerkstätten ein sehr hohes handwerkliches Niveau und spezialisierten sich auf die Herstellung von Hausrat und Bankettzubehör, die in allen Ecken des Mittelmeerraumes und nördlich der Alpen exportiert wurden.

Zu den wertvollsten Schöpfungen der etruskischen Bronzehandwerker gehörten die Stabdreifüße, eine Art Ständer, die aus mehreren gegossenen Teilen zusammengebaut und mit kleinen figürlichen Dekorationen verziert wurden. Als eines der wichtigsten und bedeutungsvollsten Elemente des Bankettzubehörs waren sie oft Teil von üppigen Grabausstattungen innerhalb und außerhalb Etruriens und aufgrund ihres symbolischen Werts wurden sie sogar in Heiligtümern geweiht. Ihre Eigenart geht vor allem aus den figürlichen Darstellungen hervor, die sie zierten und gleichzeitig als Träger von mythologischen Geschichten kennzeichneten.

Eine detaillierte Studie klärt die typologischen Zusammenhänge dieser etruskischen Kunstwerke mit ihren Vorbildern aus dem Nahen Osten und aus Griechenland auf, indem alle ihre technologischen und stilistischen Aspekte sorgfältig untersucht werden. Somit wird die Bedeutung der Stabdreifüße und ihre Natur von Prestigeobjekten für die etruskischen und nicht-etruskischen Eliten vollständig enthüllt.

Giacomo Bardelli

Il »Circolo delle Fibule« di Sirolo-Numana

Der »Circolo delle Fibule« von Sirolo-Numana (Prov. Ancona) zählt zu den wichtigsten Funden in den vorrömischen Marken und zeichnet sich durch die enorme Anzahl von Fibeln, die in den neun Gräbern gefunden wurden – mehr als 1200 Exemplare verschiedener Typen und Materialien. Dieser 1970 entdeckte Schlüsselkontext der Archäologie des Picenums ist nun erstmals Gegenstand einer spezifischen Studie, die die Vielfalt der Funde und die komplexen Bestattungssitten illustriert. Die Untersuchung der Grabbeigaben offenbart die sozialen Strukturierungsprozesse, die in Numana zwischen dem Ende des 7. und dem Beginn des 5. Jahrhunderts v.Chr. stattfanden, im Spannungsfeld zwischen einem starken Konservatismus und den ersten internationalen Kontakten.

Martin Guggisberg (Hrsg.), Matthias Grawehr (Hrsg.)

Economy and Cultural Contact in the Mediterranean Iron Age: Panel 5.9

Überregionale wirtschaftliche Verbindungen sind Triebkräfte des Kulturkontakts, denn Warenaustausch ist zwangsläufig auch kultureller Austausch. Die Analyse von Warenströmen bietet sich daher als Grundlage für das Studium interkultureller Verbindungen an. Die frühe Eisenzeit im Mittelmeerraum ist eine Epoche, in der zwischenzeitlich unverbundene kulturelle Einheiten neu miteinander in Kontakt geraten. Die in dieser Zeit aufkommenden wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen stellen ein faszinierendes Modell der Entstehung eines überregionalen wirtschaftlichen und kulturellen Systems dar. Grundlegende Fragen sind dabei: Wo verliefen Handelsrouten? Wie beeinflusste die Nachfrage auf fernen Märkten die lokale Produktion und wie veränderte sie das lokale soziale System? Und wie beeinflussten im Gegenzug importierte Güter die eigene Kultur? Mit einer Reihe von Beiträgen, deren Fokus auf dem 8. bis 6. Jahrhundert vor Christus liegt, wird im vorliegenden Band solchen und weiteren Fragen nachgegangen. Mittels ausführlicher und mit aktuellen Methoden durchgeführten Analysen von Objekten und ihrer Biographie geben die Autoren neue Einsichten in das Zusammenspiel von lokalen Produktionen, Handelswegen, und der Rezeption der verhandelten Güter. Der Band stellt damit wichtige neue Bausteine für unser Verständnis des Verhältnisses von Wirtschaft und Kulturaustausch in der frühen Eisenzeit vor.