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Die Text-Bild-Korrelation der Odyssee-Nacherzählung in den Ausgaben von Gustav Schwabs 'Die schönsten Sagen des klassischen Alterthums' im Wandel der Zeit
Eine breitere Rezeption erhielt der Odyssee-Stoff im 19. Jahrhundert etwa durch Charles Lambs The Adventures of Ulysses (1808) und vor allem durch Gustav Schwabs (1792–1850) Schönsten Sagen des Klassischen Alterthums, erstveröffentlicht 1838–1840, die bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur waren. Maurice Parussel rekonstruiert in seinem profunden Beitrag nicht nur die Editionsgeschichte dieses in ausufernder Auflagenzahl vorliegenden, in siebzehn Sprachen übersetzten Bestsellers des 19. Jahrhunderts, sondern thematisiert erstmals auch den Stellenwert der in den Bänden vorhandenen Illustrationen sowie die sich wandelnde Text-Bild-Korrelation. So ist zu beobachten, dass sich in der Struktur und Gestaltung der Ausgaben seit 1880 – nach Ablauf des bis 30 Jahre nach dem Tod des Autors währenden Urheberechts – ein erheblicher Wandel vollzieht. Vor allem kommt es zu einer signifikanten Vervielfachung der in den Bänden enthaltenen Abbildungen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf sehr unterschiedliche stilistische (romantische, klassizistische, historistische und neoklassizistische) Vorlagen rekurrieren. Verantwortlich für die umfangreiche Neugestaltung und Bebilderung war der auf wirtschaftlichen Erfolg gerichtete Wettbewerb zahlreicher, stark expandierender Verlage in der Gründerzeit, die schnell ein Interesse für das bereits fest im bürgerlichen Bildungskanon verankerte Werk entwickelten.