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Penelopes Traum – Die Odyssee als Leitmotiv der documenta 14
Unter dem Arbeitstitel Von Athen lernen eröffnete die internationale Schau der documenta 14 2017 ihre Tore zunächst in Athen und fünf Wochen später in Kassel. Von Seiten des Kuratoriums war bewusst auf jedwede zusammenhängende Hermeneutik verzichtet worden. Kunstvermittler*innen und Besucher*innen waren gleichermaßen gezwungen die scheinbar disparat über die Ausstellungsfläche verteilten Kunstobjekte und diversen Informationsfetzen zu einer plausiblen Deutung zu verbinden. Mirl Redmann, die seinerzeit dem Team der Kunstvermittler*innen angehörte, macht den Leser zum Zeugen ihrer eigenen Erfahrung und sukzessive entwickelten Exegese. Die Odyssee als Text und Metapher stellte sich bei näherer Betrachtung als ein wesentliches Leitmotiv der Ausstellung heraus, das vielen Besucher*innen in seiner Abstraktion allerdings rätselhaft blieb. Redmann stellt in ihrer ‚Lektüre‘ zwei Installationen in den Fokus, die sich mit Penelope, der Gattin des Helden, befassen; sie bilden nicht nur wesentliche „Knotenpunkte“ der Ausstellungslogik, sondern rufen zudem – über Penelopes Webstuhl – signifikante Analogien, wie jene von Textil und Text, auf.