Lépée, Marine

Grégory Mainet (Hrsg.), Thomas Morard (Hrsg.)

Roman Street and Urban Economy: Panel 8.12

Straßen spielten eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung des antiken wirtschaftlichen Stadtbildes. Normalerweise betrachten wir Straßen lediglich als Durchgangswege für den Verkehr, aber diese Idee entspricht nicht den Tatsachen, wie sie von antiken Autoren wie Martial oder Juvenal beleuchtet wurden. Der "Straßenraum" wurde in drei Dimensionen angelegt und war ein wichtiger Ort für die sozialen und wirtschaftlichen Interaktionen, die das städtische Sozialleben in der Antike ausmachten. Eine solche Funktion zeigt sich deutlich in der Architektur der Straße, die durch zahlreiche tabernae, die in Atriumhäusern, Ladenzeilen oder mehrstöckigen Gebäuden errichtet wurden, und durch die Aktivitäten, die sich dort abspielten. Mit anderen Worten, die Wirtschaft der antiken Städte beschränkte sich nicht auf bestimmte Gebäude wie etwa die macella. Im Gegenteil, die wirtschaftlichen Aktivitäten erstreckten sich über die Mauern solcher Gebäude hinaus und drangen entlang der Straßen in das gesamte Stadtgefüge ein. Die Beiträge des Panels "Antike Straßen und städtische Wirtschaft" wollen ein neues Licht auf die Rolle des Straßenraums in der städtischen Wirtschaft der antiken Gesellschaften werfen, zeitlich fokussiert auf den Zeitraum zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 3. Jh. n. Chr. Um unser Verständnis zu vertiefen, unter suchen die verschiedenen Autoren einige Fallstudien z.B. aus Alba Fucens, Athen, Lugdunum, Norba, Ostia und Pompeji.