Delencre, Florent

Dimitri van Limbergen (Hrsg.), Devi Taelman (Hrsg.)

The Exploitation of Raw Materials in the Roman World: A Closer Look at Producer-Resource Dynamics: Panel 4.4

Im Vergleich zu anderen vormodernen Volkswirtschaften zeichnet sich die römische Welt durch die Entwicklung eines hochspezialisierten und sehr produktiven Produktionssektor aus. Diese Entwicklung führte zur grossflächigen Ausbeutung von Rohstoffen. Sogar in einem Gebiet von der Grösse des römischen Reiches übten diese Aktivitäten großen Druck auf die Natur aus. Strategien der Ressourcennutzung und -erhaltung waren daher unerlässlich, um mit der mittel- oder langfristigen begrenzten Verfügbarkeit dieser Ressourcen erfolgreich umzugehen und die Nachhaltigkeit des römischen Nutzungsmodells zu sichern. Dieser Band befasst sich mit den verschiedenen Arten der Ausbeutung und Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen in der römischen Welt. Er konzentriert sich darauf, ob, wann, wo und wie die Römer ein harmonisches Gleichgewicht zwischen der begrenzten Verfügbarkeit einer bestimmten Ressource und dem Gesetz von Angebot und Nachfrage anstrebten. Die Fallstudien in diesem Band decken verschiedene Schlüsselbereiche der weströmischen Welt ab - von Italien und der Insel Elba, über das Küstenland Kroatien bis hin zu Zentral-Ost-Gallien und dem pannonischen Limes - und diskutieren insbesondere die Fischindustrie, die Eisenverhüttung, die Abholzung und Waldbewirtschaftung, den Steinhandel und die Ausbeutung thermomineralischer Ressourcen.