Bragantini, Irene

Renate Thomas (Hrsg.)

Local Styles or Common Pattern Books in Roman Wall Painting and Mosaics: Panel 3.22

Das Thema des Panels „Lokalstile oder gemeinsame Musterbücher in der römischen Wandmalerei und bei Mosaiken“ hat zu unterschiedlichen Referaten angeregt, die verschiedene Aspekte der Arbeitsweise antiker Werkstätten und ihrer Produktion veranschaulicht haben. I. Bragantini hob am Beispiel der Malereien in Cartagena und Lyon hervor, dass dort ihrer Meinung nach italische Werkstätten tätig waren. Während sich St. Falzone, M. Marano und P. Tomassini den Merkmalen des Lokalstils in der Wandmalerei in Ostia widmeten, konzentrierte sich C. Sbrolli auf ikonographische Eigenheiten der ‚Werkstatt der Vettier‘ in Pompeji. E. Moormann und D. Esposito gingen der Frage nach, ob die Entwicklung der Wandmalerei in flavischer Zeit von Kontinuität oder einem neuen Impuls zeugt. C. Boschetti et alii stellten die Unterschiede in der Mosaikproduktion in Aquileia in augusteischer Zeit gegenüber der im 4. Jh. n. Chr. heraus. Während die ersten Werkstätten mit qualitätvollen Materialien aus Kampanien arbeiteten und vermutlich auch von dort kamen, verwendeten die späteren wahrscheinlich einheimischen Mosaizisten preiswertes lokal verfügbares Material. B. Tober zeigte auf, dass eine ‚internationale‘ Übereinkunft in der Ausstattungsform für bestimmte Raumfunktionen herrschte. E. Aydogdu und A. Kazim Öz gelang am Beispiel eines Mosaiks in Metropolis der verblüffende Nachweis, dass auch dreidimensionale vegetabile Blattmuster auf Vorlagen basieren, die auf geometrische Formeln zurückgehen.

Norbert Zimmermann (Hrsg.), Thomas Fröhlich (Hrsg.)

The Economy of Death: New Research on Collective Burial Spaces in Rome from the Late Republic to the Late Roman Time: Panel 7.2

Die Beiträge dieses Bandes diskutieren wirtschaftliche Aspekte römischer Grabanlagen, die für eine größere Anzahl von Bestattungen ausgelegt sind, also etwa Kolumbarien, große Hypogäen oder Katakomben. Zugleich wird nach den Besitzern und Nutzern gefragt. Es wird untersucht, inwieweit wirtschaftliche Gründe bei der Erfindung, der Entwicklung und der Nutzung der großen Grabmonumente in Rom eine Rolle spielten und wie diese Bauten die religiösen und sozialen Bedürfnisse ihrer Auftraggeber bzw. der Bestatteten erfüllten, insbesondere in der Zeit des Übergangs von der römischen zur frühchristlichen Zeit. Jüngste Detailstudien zu den römischen Grabbauten lassen interessante Spuren des dynamischen Prozesses der Vorbereitung und Nutzung des Grabraumes dokumentieren, und speziell bei größeren Grabanlagen für weit mehr als eine einzige Familie ist der wirtschaftliche Aspekt von Besitz und Nutzung vielversprechend. Wer plante ein Bauvorhaben, wie und warum wurden ein bestimmter Ort und eine spezifische Architektur gewählt? Wie und wo im ursprünglichen Grabbau sah der Eigentümer für sich und seine Familie den eigenen Bestattungsplatz vor, und wo und auf welche Art und Weise wurden weitere Gräber verkauft oder sogar verschenkt? In den letzten Jahrzehnten mussten sich eine Reihe allgemeiner Studien zu römischen Bestattungen und Bestattungsbräuchen notwendigerweise auf ältere Dokumentationen stützen, während neue und detailliertere Analysen einzelner Monumente oft neue Erkenntnisse liefern und neue Interpretationen nahelegen.