Freiburger Studien zur Archäologie und visuellen Kultur
Die Schriftenreihe „Freiburger Studien zur Archäologie und visuellen Kultur“ (FAVis) wird seit 2018 vom Institut für Archäologische Wissenschaften (IAW) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. herausgegeben. Im IAW sind seit 2008 sieben archäologisch-altertumswissenschaftliche Disziplinen verbunden: die Urgeschichtliche, Vorderasiatische, Klassische, Provinzialrömische und Byzantinische Archäologie, die Frühgeschichtliche Archäologie mit der Archäologie des Mittelalters und die Altorientalische Philologie. In der Reihe erscheinen Monographien und Sammelbände, die sich im Forschungsfeld von Archäologie und visueller Kultur des Altertums bewegen. Dabei stehen – über traditionelle Fächergrenzen hinweg – vor allem Ansätze der Bild-Artefakt-Interpretation im Zentrum.
Die Bände der Reihe werden im Peer-Review-Verfahren in unregelmäßiger Folge als ‚open-access‘-Publikationen und im ‚print-on-demand‘ bei Propylaeum-eBooks der Universitätsbibliothek Heidelberg veröffentlicht.
Herausgeber
Institut für Archäologische Wissenschaften der Universität Freiburg i. Br.
E-Mail: sekretariat@archaeologie.uni-freiburg.de
Tel. +49 (0) 761 - 203 3073
Fax +49 (0) 761 - 203 3113
Bisher erschienen
Image, thought, and the making of social worlds
Welche Bedeutung und welchen Status haben Bildersysteme in menschlichen Kulturen? Das komplexe Zusammenspiel zwischen Bildern, Vorstellungen, mentalen Prozessen und der Konstruktionen des Sozialen vom prä-kolumbischen Amerika bis zum antiken Mittelmeerraum und China ist das Thema der in diesem Band vereinten Originalbeiträge. Sie wenden sich gegen die Vorstellung, Bildern seien nicht mehr als illustrative Ausdrücke des in Sprache oder Schrift Artikulierten. Im Blick auf Kulturen Amazoniens, Ozeaniens und Zentralafrikas machen wird die Autonomie von Bildsystemen als intellektuelle Mittel eigenen Rechts deutlich. Sie spielen eine beständige Rolle in der Entwicklung und Transformation menschlicher Gesellschaften jenseits der traditionellen Unterscheidung von ‚mündlichen‘ und ‚schriftlichen‘ Kulturen.
Homo pictor: Image Studies and Archaeology in Dialogue
Die Beiträge dieses Tagungsbandes erörtern sowohl aus allgemeiner Perspektive wie auch anhand konkreter Beispiele, welche neuen Erkenntnispotentiale sich aus den gegenwärtigen interdisziplinären Arbeiten zum Phänomen des Bildes und seiner Wahrnehmung, die sich seit den Wenden zum Bildlichen mit unterschiedlichen Zielsetzungen und Vorgehensweisen unter den Bezeichnungen Bildwissenschaften und Visual Culture Studies vielfältig entwickeln, für die archäologische Erforschung von Bildkulturen ergeben. Dabei werden semiotische und perzeptuelle, framesemantische, affekttheoretische und kognitionswissenschaftliche Ansätze ebenso angesprochen wie Fragen der Bildkontexte und der Wirkmacht des Bildes.
Image – Narration – Context: Visual Narration in Cultures and Societies of the Old World
Narrative sind primäre Akteure der Produktion von sozialer Bedeutung und Identität. Sie artikulieren sich nicht nur im mündlichen und schriftlichen Ausdruck, sondern auch in Bildern und Artefakten. Diesen Objekten sind aufgrund ihrer Materialität spezifische erzählerische Potenziale und Kontexte der Wahrnehmung und Bewertung eigen. Aber wie lösen Bilder eigentlich Erzählung aus? Können wir die sozialen Orte ihrer Wahrnehmung beschreiben? Und wie interagieren diese Kontexte - soziale Praktiken, religiöse Rituale, Demonstrationen politischer Macht - mit den betreffenden Artefakten und beeinflussen sich wechselseitig?
Sowohl Fallstudien aus den Archäologien als auch Beiträge aus einem weiteren Spektrum der Kulturwissenschaften widmen sich diesen Fragen in einem breiteren methodischen Rahmen.