Wagner-Durand, Elisabeth
Image – Narration – Context: Visual Narration in Cultures and Societies of the Old World
Narrative sind primäre Akteure der Produktion von sozialer Bedeutung und Identität. Sie artikulieren sich nicht nur im mündlichen und schriftlichen Ausdruck, sondern auch in Bildern und Artefakten. Diesen Objekten sind aufgrund ihrer Materialität spezifische erzählerische Potenziale und Kontexte der Wahrnehmung und Bewertung eigen. Aber wie lösen Bilder eigentlich Erzählung aus? Können wir die sozialen Orte ihrer Wahrnehmung beschreiben? Und wie interagieren diese Kontexte - soziale Praktiken, religiöse Rituale, Demonstrationen politischer Macht - mit den betreffenden Artefakten und beeinflussen sich wechselseitig?
Sowohl Fallstudien aus den Archäologien als auch Beiträge aus einem weiteren Spektrum der Kulturwissenschaften widmen sich diesen Fragen in einem breiteren methodischen Rahmen.
Homo pictor: Image Studies and Archaeology in Dialogue
Die Beiträge dieses Tagungsbandes erörtern sowohl aus allgemeiner Perspektive wie auch anhand konkreter Beispiele, welche neuen Erkenntnispotentiale sich aus den gegenwärtigen interdisziplinären Arbeiten zum Phänomen des Bildes und seiner Wahrnehmung, die sich seit den Wenden zum Bildlichen mit unterschiedlichen Zielsetzungen und Vorgehensweisen unter den Bezeichnungen Bildwissenschaften und Visual Culture Studies vielfältig entwickeln, für die archäologische Erforschung von Bildkulturen ergeben. Dabei werden semiotische und perzeptuelle, framesemantische, affekttheoretische und kognitionswissenschaftliche Ansätze ebenso angesprochen wie Fragen der Bildkontexte und der Wirkmacht des Bildes.