Volken, Serge
Konstanz, Obere Augustinergasse: Ein Hinterhofquartier und sein historisch-bauhistorisches Umfeld
Die Konstanzer Altstadt ist mit ihrer historischen Bausubstanz und ihren hervorragend erhaltenen archäologischen Überresten seit den 1980er-Jahren einer der Schwerpunkte der archäologischen Denkmalpflege des Landes Baden-Württemberg. Im Hinterhofbereich der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung in der Stadt, der Hussenstraße, wurden 1986–1987 großflächige Ausgrabungen durchgeführt. Nach der Aufsiedlung in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts hatte sich hier bis ins 14. Jahrhundert ein sozial gehobenes Quartier entwickelt. Die Auswertung der archäologischen Untersuchungen erfolgte in einem interdisziplinären Ansatz, ausgehend von der städtebaulichen und historischen Einbettung des Quartiers und der Auswertung der Befunde über die Vorlage des Fundmaterials aus Leder, Glas, Keramik und Metall bis hin zu naturwissenschaftlichen Untersuchungen der Tierknochen und Überreste von Insekten, die unter anderem Rückschlüsse auf die Ernährung der Bewohner und die hygienischen Verhältnisse erlauben.
Die Burg Zug: Archäologie – Baugeschichte – Restaurierung
Die Burg Zug hat in ihrer mehr als achthundertjährigen Geschichte ein wechselvolles Schicksal erlebt. Ein grosser Teil des heute noch erhaltenen Gebäudekomplexes wurde ab dem 12. Jh. als Herrschaftssitz erbaut, entwickelte sich seit dem Spätmittelalter zum Wohnhaus und erfuhr im 20. Jh. den Umbau in ein historisches Museum.
Zwischen 1967 und 1982 fanden auf dem Burgareal archäologische Ausgrabungen und im Burggebäude umfassende Bauuntersuchungen statt. Die Auswertung ergibt ein unerwartet detailreiches Bild der Geschichte dieses ausserordentlichen und über die Grenzen des Kantons Zug hinaus bedeutenden Gebäudes. Schwerpunkte der Veröffentlichung bilden die Vorstellung der Ergebnisse aus Ausgrabungen und Bauuntersuchungen sowie die Präsentation der archäologischen Funde. Im Weiteren werden aber auch die Restaurierung des Gebäudes und das Ausstellungskonzept des «Museums in der Burg» erläutert.