Seifert, Martina
New Approaches to Seaborne Commerce in the Roman Empire: Panel 5.17
Der Seehandel im Römischen Reich zeichnet sich durch eine für die vormoderne Welt bemerkenswerte Leistungsfähigkeit aus. Von Ägypten bis nach Britannien lassen sich Handelsverbindungen anhand von archäologischen Funden nachweisen. Die Aktionsräume dieser Aktivitäten umfassen Mittelmeer, Schwarzes Meer und Teile des nordöstlichen Atlantik. Wichtige Bezugsgrößen für eine Beurteilung der römischen Handelsschifffahrt stellen Häfen, Schiffe und Ladungsreste dar. Aufgrund der Quantität der bekannten Schiffswracks und Häfen kann insbesondere die Archäologie zum besseren Verständnis des Seehandels beitragen.
Die Beiträge nehmen sich mit einem breiten methodischen Spektrum verschiedener Aspekte des Themas „Seehandel“ an. Neben Wrackfunden werden die Relevanz von Aufschriften auf Amphoren und anderen Ladungsresten ebenso behandelt wie die Bildung von Netzwerken, die Rekonstruktion von Schiffsrouten und die Leistungsfähigkeit antiker Wasserfahrzeuge aufgrund von Experimenten.
Regional exchange of ceramics – case studies and methodology: Panel 5.7
Gefäße und andere Objekte aus Keramik stellen eine wichtige Quelle für die Rekonstruktion von Tausch und Handel in antiken Gesellschaften dar, da sie in großen Mengen verfügbar sind und ihre Herkunft oft mit archäologischen und archäometrischen Methoden bestimmt werden kann. Studien zum Handel mit Keramik konzentrieren sich jedoch zumeist auf den Fernhandel, da die Unterschiede von Waren und Formtypen zwischen Produkten aus weit auseinanderliegenden Gebieten leichter erkannt werden können. Das hat gemeinsam mit dem psychologischen Faktor, dass Gegenstände des Fernhandels oft größere Aufmerksamkeit finden, dazu geführt, dass Objekte des Fernhandels in der archäologischen Forschung eine überdimensionale Aufmerksamkeit gefunden haben, während der regionale Austausch von Gütern zwischen benachbarten Städten bisher wenig erforscht wurde, obwohl er wichtige Einblicke in die Beziehungen zwischen diesen Städten ermöglichen würde.
Einer der Gründe dafür liegt sicherlich in der Schwierigkeit, dass Keramikprodukte aus benachbarten Regionen häufig nur schwer unterschieden werden können, da sie oft dasselbe Formenrepertoire sowie Dekorationsstile aufweisen.
Dieses Panel stellt Fallstudien aus unterschiedlichen Perioden und Regionen des Mittelmeerraums vor, die sich mit der Problematik der Rekonstruktion von Netzwerken des regionalen Austausches beschäftigen, aber auch ihre Bedeutung für die Wirtschaft der antiken Städte zeigen.