Scholkmann, Barbara
Der Schatzfund aus dem Stadtweinhaus in Münster / Westfalen und vergleichbare Schatzfunde des hohen und späten Mittelalters als archäologische Quelle
Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die detaillierte Analyse des Schatzfundes aus dem Stadtweinhaus in Münster/Westfalen. Mit einem Ensemble an reich verzierten Schmuckstücken ist er nicht nur einer der größten spätmittelalterlichen Schatzfunde Mitteleuropas, sondern durch die typische Fund- und Forschungsgeschichte ein Paradebeispiel für die gesamte Quellengruppe.
Durch die umfassende Auswertung des Schatzfundes wird die traditionelle Interpretation als Hort eines jüdischen Pfandleihers erstmals hinterfragt und durch alternative Deutungen erweitert. Der Vergleich mit 324 Schatzfunden rundet die Studie zum Quellenwert dieser intentional deponierten Wertobjektkollektionen ab.
Tabellenanhang s. hier.
Mission und Christianisierung am Hoch- und Oberrhein (6. - 8. Jahrhundert)
Mit der Konversion des Frankenkönigs Chlodwig, der nach dem Bericht des Geschichtsschreibers Gregor von Tours in einer Schlacht gegen die Alemannen 496/97 seine Bekehrung zum christlich-katholischen Glauben gelobte, begann die Christianisierung der germanischen Völker Westeuropas. Dieses Ereignis von »weltgeschichtlicher Bedeutung« wurde 1996/97, 1500 Jahre nach der legendären Alemannenschlacht, in zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen in Erinnerung gerufen und gewürdigt. In Bad Säckingen trafen sich im März 1997 auf Einladung der Stadt Historiker, Theologen und Archäologen zu einem Wissenschaftlichen Kolloquium, um die - wohl erst Jahrzehnte nach der Taufe Chlodwigs einsetzende – Missionierung und Christianisierung der Alemannen in den Blick zu nehmen. Die Konzentration auf den Raum zwischen Hoch- und Oberrhein und der interdisziplinäre Dialog führten zu neuen Erkenntnissen und Ergebnissen, die mit diesem Band vorgelegt werden.