Maurer, Helmut
Mission und Christianisierung am Hoch- und Oberrhein (6. - 8. Jahrhundert)
Mit der Konversion des Frankenkönigs Chlodwig, der nach dem Bericht des Geschichtsschreibers Gregor von Tours in einer Schlacht gegen die Alemannen 496/97 seine Bekehrung zum christlich-katholischen Glauben gelobte, begann die Christianisierung der germanischen Völker Westeuropas. Dieses Ereignis von »weltgeschichtlicher Bedeutung« wurde 1996/97, 1500 Jahre nach der legendären Alemannenschlacht, in zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen in Erinnerung gerufen und gewürdigt. In Bad Säckingen trafen sich im März 1997 auf Einladung der Stadt Historiker, Theologen und Archäologen zu einem Wissenschaftlichen Kolloquium, um die - wohl erst Jahrzehnte nach der Taufe Chlodwigs einsetzende – Missionierung und Christianisierung der Alemannen in den Blick zu nehmen. Die Konzentration auf den Raum zwischen Hoch- und Oberrhein und der interdisziplinäre Dialog führten zu neuen Erkenntnissen und Ergebnissen, die mit diesem Band vorgelegt werden.
Antike im Mittelalter. Fortleben, Nachwirken, Wahrnehmung: 25 Jahre Forschungsverbund »Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends in Südwestdeutschland«
Ein neuer, möglichst unvoreingenommener Blick auf räumliche Strukturen erweist sich als entscheidende Voraussetzung, um die Forschung von starren Vorannahmen und Modellen zu lösen. Damit gelingt es, bisherige und notgedrungen stark vereinfachende Leiterzählungen durch komplexe Rekonstruktionen zu ersetzen. Jenseits großer Linien erweisen sich räumliche Beziehungen und Strukturen als flexibel und veränderlich. Die in diesem Band versammelten Beiträge unterstreichen, wie unterschiedlich Ansätze und Perspektiven ausfallen können, auch wenn sie sich mit dem scheinbar selbstverständlichen „Raum“ befassen. In dieser Öffnung jenseits deterministischer Raumbegriffe und -vorstellungen, die auch die Geographie längst vollzogen hat, liegen neue Chancen archäologischer und historischer Studien.