Kallintzi, Constantina
The Riverlands of Aegean Thrace: Production, Consumption and Exploitation of the Natural and Cultural Landscapes | River Valleys and Regional Economies: Panel 2.4 | Panel 2.7
Flüsse waren schon immer eine wichtige Stütze für die Wirtschaft. Sie versorgten Menschen und Tiere mit Wasser, bewässerten das Land, erleichterten Kommunikation und Handel durch kleine Schiffe oder Flöße, unterstützten industrielle Aktivitäten, bildeten reiche Jagdgründe für Fischer und Jäger und boten Rohstoffe wie Sand, Kies und Placer-vorkommen von kostbaren Metallen - darunter sogar Gold. Gleichzeitig schufen die Flussdeltas und Sumpfgebiete der Flüsse eine unwirtliche Umgebung, die für eine Besiedlung ungeeignet war, insbesondere in Zeiten von Überschwemmungen. Darüber hinaus verbanden Flüsse das Meer und die Küstenzone mit dem Hinterland und ermöglichten so die Interaktion zwischen den Bevölkerungen, die diese Gebiete bewohnten, oft Einheimische und Kolonisten/Händler.
Die Panels 2.4 und 2.7 befassen sich mit den vielfältigen Facetten einiger Flusslandschaften im mittleren und östlichen Mittelmeerraum. Panel 2.4 untersucht das ägäische Thrakien, d.h. den nordöstlichen Teil Griechenlands und den europäischen Teil der Türkei. Panel 2.7 befasst sich mit drei Flusstälern in zwei verschiedenen Gebieten: Athen und Attika mit dem Fluss Ilissos; und Nordostitalien mit den Flüssen, die in den Gebieten von Verona und Parma fließen.
Die Beiträge befassen sich mit Themen wie der Neugestaltung der antiken Flussrouten, den Siedlungs- und Nutzungsmustern, die sich um sie herum bildeten, den Grenzen der Chora verschiedener Städte, Ortschaften, Dörfer und Gehöfte sowie der Kommunikation oder den Spannungen zwischen verschiedenen Gruppen, die sich aus ökologischen und/oder wirtschaftlichen Gründen über ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet hinaus ausdehnten oder es verließen.
Mare Thracium: Archaeology and History of Coastal Landscapes and Islands of the Thracian Sea during Antiquity and the Byzantine Era. International Workshop within the Framework of the DFG Project »The Thracian harbour city Ainos in Roman and Byzantine times – the development of a traffic hub in a changing environment«
Trotz seiner Randlage war das Mare Thracium ein integraler Bestandteil der Mittelmeerwelt. Der Reichtum seiner Ressourcen und die Flüsse, die es mit dem thrakischen Hinterland verbinden, waren von großer Bedeutung. Zahlreiche Hafenstädte förderten von der archaischen bis über die byzantinische Zeit hinaus die Entwicklung der Region.
Die Beiträge dieses Bandes sind aus einem Workshop hervorgegangen, der 2016 in Mainz im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1630 »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter« stattfand. Sie befassen sich mit den natürlichen Bedingungen für die Seefahrt, den historischen Entwicklungen, den physischen Überresten von Küstensiedlungen und ihren Häfen sowie den Unterwasserfunden.