Kaiser, Peter
Burgen im Fels: Eine Untersuchung der mittelalterlichen Höhlen-, Grotten- und Balmburgen der Schweiz
Das Buch umfasst drei Teile. Der erste ist ein Katalog der Höhlungsburgen der Schweiz. Die meisten davon befinden sich in den Alpenkantonen Tessin und Wallis, vereinzelte Felsburgen sind auf die Kantone Graubünden, Solothurn, Bern, St. Gallen, Baselland, Nidwalden und Waadt verteilt. Ein Blick ins benachbarte Ausland (Frankreich, Italien, Österreich) erfasst vier Objekte. In dieser Materialsammlung, zu der auch Kleinfunde und der Publikation beigelegte Aufnahmepläne gehören, werden die Burgen nach formalen Gesichtspunkten beschrieben. Bei den «Burgen im Fels» unterscheidet man definitorisch 1. die Höhlenburg, wenn die Naturform so beschaffen ist, dass eine einfache gerade Abschlussmauer genügt, um den Bau zu schliessen, 2. die Grottenburg, wenn die Naturform im Grundriss markant zurückweicht und ein oder zwei Seitenwände nötig sind, 3. die Balmburg, wenn die Naturform neben dem oberen Abschluss wesentlich nur eine Wandfläche zur Verfügung stellt. Im französischsprachigen Wallis zirkulieren für Höhlungen im Berge die Bezeichnungen grotte, caverne, scex (lat. saxum= Fels) sowie keltischen Ursprungs balma (Balmen) oder barma.
Im zweiten Teil werden die Bauten eingehend besprochen und analysierende Baubeschreibungen vorgelegt.
Im dritten Abschnitt werden die Burgen in ihren kulturgeschichtlichen, politischen wie geografischen Kontext gestellt. Peter Kaiser zeigt anhand der Walliser Felsenburgen überzeugend auf, dass volkskundliche Fragestellungen wie mündliche Überlieferungen die archäologischen Kenntnisse sinnvoll ergänzen.
Die Erforschung von Höhlenburgen in unzugänglichem alpinem Gelände stellt die Forscher vor sportliche Herausforderungen und erfordert Kenntnis des Bergsteigens und solider Klettertechnik.