Huth, Christoph
Grenzen, Räume und Identitäten: Der Oberrhein und seine Nachbarregionen von der Antike bis zum Hochmittelalter
Ein neuer, möglichst unvoreingenommener Blick auf räumliche Strukturen erweist sich als entscheidende Voraussetzung, um die Forschung von starren Vorannahmen und Modellen zu lösen. Damit gelingt es, bisherige und notgedrungen stark vereinfachende Leiterzählungen durch komplexe Rekonstruktionen zu ersetzen. Jenseits großer Linien erweisen sich räumliche Beziehungen und Strukturen als flexibel und veränderlich. Die in diesem Band versammelten Beiträge unterstreichen, wie unterschiedlich Ansätze und Perspektiven ausfallen können, auch wenn sie sich mit dem scheinbar selbstverständlichen „Raum“ befassen. In dieser Öffnung jenseits deterministischer Raumbegriffe und -vorstellungen, die auch die Geographie längst vollzogen hat, liegen neue Chancen archäologischer und historischer Studien.
Image, thought, and the making of social worlds
Welche Bedeutung und welchen Status haben Bildersysteme in menschlichen Kulturen? Das komplexe Zusammenspiel zwischen Bildern, Vorstellungen, mentalen Prozessen und der Konstruktionen des Sozialen vom prä-kolumbischen Amerika bis zum antiken Mittelmeerraum und China ist das Thema der in diesem Band vereinten Originalbeiträge. Sie wenden sich gegen die Vorstellung, Bildern seien nicht mehr als illustrative Ausdrücke des in Sprache oder Schrift Artikulierten. Im Blick auf Kulturen Amazoniens, Ozeaniens und Zentralafrikas machen wird die Autonomie von Bildsystemen als intellektuelle Mittel eigenen Rechts deutlich. Sie spielen eine beständige Rolle in der Entwicklung und Transformation menschlicher Gesellschaften jenseits der traditionellen Unterscheidung von ‚mündlichen‘ und ‚schriftlichen‘ Kulturen.