Gross, Uwe

Roland Prien (Hrsg.), Christian Witschel (Hrsg.)

LOPODVNVM VII: Ladenburg und der Lobdengau zwischen ‚Limesfall‘ und den Karolingern

Die Stadt Ladenburg kann auf ein reiches historisches Erbe zurückblicken: In der römischen Epoche war Lopodunum der Hauptort einer ausgedehnten Stadtgemeinde, der civitas Ulpia Sueborum Nicrensium, und ab der karolingischen Zeit ist Lobedtenburc als Zentrum des Lobdengaues belegt. Für den Zeitraum dazwischen fallen schriftliche Quellen weitgehend aus; umso wichtiger sind archäologische Befunde und Funde. Die bedeutendsten von diesen werden im vorliegenden Band vorgestellt und in den historischen Kontext eingebettet. So werden eine Gruppe von Postumus-Münzen aus Ladenburg präsentiert, neue Interpretationen des spätrömischen burgus und des mittelalterlichen ‚Bischofshofes‘ diskutiert sowie aktuelle Erkenntnisse zu einem karolingischen Gräberfeld im Stadtgebiet vorgelegt. Das Umland von Ladenburg ist durch Überblicke zu den reich ausgestatteten frühmittelalterlichen Gräberfeldern der Region und zu aktuellen Siedlungsgrabungen vertreten. Kritische Neubewertungen schriftlicher Quellen sowie historisch-archäologische Synthesen zu den verschiedenen möglichen Szenarien des ‚Limesfalles‘ und zu Vergleichsregionen wie der spätantiken Pfalz runden den Band ab.

Hans Ulrich Nuber (Hrsg.), Heiko Steuer (Hrsg.), Thomas Zotz (Hrsg.)

Der Südwesten im 8. Jahrhundert aus historischer und archäologischer Sicht

Am 28. und 29. Oktober 1994 veranstaltete der Freiburger Forschungsverbund »Archäologie und Geschichte des  ersten  Jahrtausends  in Südwestdeutschland«  an der Universität Freiburg ein Kolloquium mit dem Thema »Der Südwesten im 8. Jahrhundert aus historischer und archäologischer Sicht«.
Während des Kolloquiums im Jahre 1994 sollte mit dem 8. Jahrhundert eine solche Umbruchphase genauer in den Blick genommen werden. Dieser nicht strikt als Jahrhundert einzugrenzende Zeitraum läßt seinen Übergangscharakter in verschiedener Hinsicht erkennen, so z. B. in der politischen Geschichte mit dem markanten Ende des alemannischen Herzogtums  in  der  Jahrhundertmitte  und der  Integration Alemanniens  in  das  Frankenreich, in der Siedlungsarchäologie mit dem fließenden Ende der Reihengräbersitte, dem typischen  Bestattungsbrauch  im Merowingerreich,  und damit  der  sogenannten Reihengräberzivilisation. Es war Anliegen des Kolloquiums, punktuelle und längerfristige Wandlungen  dieser Art  in  der Konzentration  auf  einen  von mannigfacher  historischer  Tradition (Kelten, Römer, Alemannen) geprägten Raum ebenso wie im gezielten Vergleich mit anderen  historischen  Landschaften  herauszuarbeiten  und  sich  dabei  der  Thematik  sowohl  in übergreifender Zusammenschau als auch in einzelnen Fallstudien zu nähern.