Falguères, Christophe
Löwenmensch und mehr: Die Ausgrabungen 2008–2013 in den altsteinzeitlichen Schichten der Stadel-Höhle im Hohlenstein (Lonetal), Gemeinde Asselfingen, Alb-Donau-Kreis
Der Hohlenstein im Lonetal (Gem. Asselfingen, Alb-Donau-Kreis) zählt zu den bedeutendsten altsteinzeitlichen Fundstellen Süddeutschlands. Bekannt wurde er vor allem durch den 1935 gefundenen „Löwenmenschen“ – eine einzigartige, aus Mammutelfenbein geschnitzte Darstellung eines Mischwesens aus der Zeit des frühen Jungpaläolithikums vor etwa 35.000 bis 40.000 Jahren. Der Hohlenstein gehört zu einer Gruppe von Höhlen auf der Schwäbischen Alb, aus denen die ältesten bekannten Belege figürlicher Kunst der gesamten Menschheitsgeschichte stammen und die aus diesem Grund seit 2017 UNESCO-Weltkulturerbe sind.
Da der aktuelle Erhaltungszustand der Schichten in der Höhle weitgehend unbekannt war, wurden zwischen 2008 und 2013 vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart neue Ausgrabungen durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass sowohl im Höhleninneren als auch auf dem Vorplatz noch intakte fundführende Schichten vorhanden sind. Überraschend kamen dabei auch weitere Fragmente der Figur des Löwenmenschen zutage.