Ettel, Peter
Mare Thracium: Archaeology and History of Coastal Landscapes and Islands of the Thracian Sea during Antiquity and the Byzantine Era. International Workshop within the Framework of the DFG Project »The Thracian harbour city Ainos in Roman and Byzantine times – the development of a traffic hub in a changing environment«
Trotz seiner Randlage war das Mare Thracium ein integraler Bestandteil der Mittelmeerwelt. Der Reichtum seiner Ressourcen und die Flüsse, die es mit dem thrakischen Hinterland verbinden, waren von großer Bedeutung. Zahlreiche Hafenstädte förderten von der archaischen bis über die byzantinische Zeit hinaus die Entwicklung der Region.
Die Beiträge dieses Bandes sind aus einem Workshop hervorgegangen, der 2016 in Mainz im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1630 »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter« stattfand. Sie befassen sich mit den natürlichen Bedingungen für die Seefahrt, den historischen Entwicklungen, den physischen Überresten von Küstensiedlungen und ihren Häfen sowie den Unterwasserfunden.
Glas als Fernhandelsprodukt im frühen Mittelalter – Köln und der europäische Norden: Zwei Workshops im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter«, ausgerichtet vom Römisch-Germanischen Museum zu Köln, 8.-10. November 2016 und dem Sydvestjyske Museer in Ribe / Dänemark, 20.-22. März 2018
Das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderte, auf sechs Jahre (2012-2018) ausgelegte Schwerpunktprogramm (SPP) 1630 »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter« führte mit den Forschungen zu frühmittelalterlichen Glasfunden an Häfen zu einer interdisziplinären und vernetzten Zusammenarbeit zwischen mehreren Projektgruppen – Rhein, Nordsee, Ostsee und Binnenhäfen. In den innerhalb des Schwerpunktprogramms stattfindenden Austausch wurden zudem externe Institutionen und Personen, die sich der Forschung zu Herstellung und Distribution der Gläser im frühen Mittelalter widmen, ergänzend einbezogen. Bei der Zusammenarbeit wurden unterschiedliche Regionen miteinander verbunden: das fränkische Reich sowie die Gebiete der Friesen, Sachsen, Wikinger und Slawen.
Ohne das SPP wären derartig vernetzte und weitreichende Forschungen nicht möglich gewesen. Das Teilprojekt »Der frühmittelalterliche Hafen Kölns – Produktionsstätte und Exporthafen für Gläser« mit den dort erfassten Glaswerkstätten der Merowinger- und Karolingerzeit, die archäologisch und naturwissenschaftlich ausgewertet wurden, bildet in diesem Band den Ausgangspunkt für die Forschung zur frühmittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte zum Thema Glas.
Die zwölf Beiträge gehen auf Vorträge zweier Tagungen zurück, die durch das Römisch-Germanische Museum der Stadt Köln (9.-10. November 2016) und die Sydvestjyske Museer in Ribe / Dänemark (20.-22. März 2018) ausgerichtet wurden.
Der Südwesten im 8. Jahrhundert aus historischer und archäologischer Sicht
Am 28. und 29. Oktober 1994 veranstaltete der Freiburger Forschungsverbund »Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends in Südwestdeutschland« an der Universität Freiburg ein Kolloquium mit dem Thema »Der Südwesten im 8. Jahrhundert aus historischer und archäologischer Sicht«.
Während des Kolloquiums im Jahre 1994 sollte mit dem 8. Jahrhundert eine solche Umbruchphase genauer in den Blick genommen werden. Dieser nicht strikt als Jahrhundert einzugrenzende Zeitraum läßt seinen Übergangscharakter in verschiedener Hinsicht erkennen, so z. B. in der politischen Geschichte mit dem markanten Ende des alemannischen Herzogtums in der Jahrhundertmitte und der Integration Alemanniens in das Frankenreich, in der Siedlungsarchäologie mit dem fließenden Ende der Reihengräbersitte, dem typischen Bestattungsbrauch im Merowingerreich, und damit der sogenannten Reihengräberzivilisation. Es war Anliegen des Kolloquiums, punktuelle und längerfristige Wandlungen dieser Art in der Konzentration auf einen von mannigfacher historischer Tradition (Kelten, Römer, Alemannen) geprägten Raum ebenso wie im gezielten Vergleich mit anderen historischen Landschaften herauszuarbeiten und sich dabei der Thematik sowohl in übergreifender Zusammenschau als auch in einzelnen Fallstudien zu nähern.