Doswald, Stephen
Burgruine Hünenberg im Kanton Zug: Archäologie, Geschichte und vom «Geräusch rollender Steine»
Die seit 1962 unter eidgenössischen Denkmalschutz gestellte Burgruine Hünenberg zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Kulturdenkmälern des Kantons Zug. Die Anlage wurde bereits in der Zeit um 1100 errichtet. Aufwändig bearbeitete Bausteine, farbig bemalter Aussenverputz und kostbare Funde lassen eine Bauherrschaft des hochadligen Milieus erahnen. Später gehörte die Burg in den Besitz der Herren von Hünenberg, die im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts zur führenden Kleinadelsfamilie der Region avancierten. Bei den jüngsten archäologischen Untersuchungen, die in mehreren, kurzen Kampagnen von 2005 bis 2010 dauerten, wurden erstmals moderne, naturwissenschaftliche Methoden auf einer mittelalterlichen Burgstelle angewendet. Die Resultate dieser Analysen erlauben neue und überraschende Erkenntnisse zur Baugeschichte der Burg und geben Einblick in das Leben der einstigen Burgbewohner.
Die Burg Zug: Archäologie – Baugeschichte – Restaurierung
Die Burg Zug hat in ihrer mehr als achthundertjährigen Geschichte ein wechselvolles Schicksal erlebt. Ein grosser Teil des heute noch erhaltenen Gebäudekomplexes wurde ab dem 12. Jh. als Herrschaftssitz erbaut, entwickelte sich seit dem Spätmittelalter zum Wohnhaus und erfuhr im 20. Jh. den Umbau in ein historisches Museum.
Zwischen 1967 und 1982 fanden auf dem Burgareal archäologische Ausgrabungen und im Burggebäude umfassende Bauuntersuchungen statt. Die Auswertung ergibt ein unerwartet detailreiches Bild der Geschichte dieses ausserordentlichen und über die Grenzen des Kantons Zug hinaus bedeutenden Gebäudes. Schwerpunkte der Veröffentlichung bilden die Vorstellung der Ergebnisse aus Ausgrabungen und Bauuntersuchungen sowie die Präsentation der archäologischen Funde. Im Weiteren werden aber auch die Restaurierung des Gebäudes und das Ausstellungskonzept des «Museums in der Burg» erläutert.