Brink-Kloke, Henriette

Das Schlüsselloch-Gräberfeld am Oespeler Bach: Befunde und Funde der jüngeren Bronzezeit am Hellweg in Oespel und Marten, Stadt Dortmund

Mit dieser Arbeit wird ein Teil der Ergebnisse einer Ausgrabung vorgelegt, die von 1991 bis 1995 am Oespeler Bach im Westen der Stadt Dortmund durchgeführt wurde. Die archäologischen Untersuchungen erbrachten überraschend reiche Ergebnisse. Außer dem an dieser Stelle erwarteten vorgeschichtlichen Gräberfeld fanden sich hier neolithische, mittelbronze- und kaiserzeitliche Siedlungsbefunde. Im vorliegenden Band wurde das jüngerbronzezeitliche Gräberfeld ausgewertet.
Insgesamt wurden 269 Bestattungen und 69 Grabenanlagen dokumentiert. Es handelt sich ausschließlich um Brandbestattungen in Urnen oder organischen Behältnissen, von denen ca. ein Viertel in eine Grabenanlage integriert war. Schlüssellochförmige Anlagen kommen am häufigsten vor und sind die südlichsten Vertreter dieses Anlagentypes. Untersuchungen der Leichenbrände und der Scheiterhaufenreste runden das Bild des Gräberfeldes, das in zwei Phasen (Ha A bis Ha B2/3) belegt wurde, ab.

 

Bernhard Sicherl

Das merowingerzeitliche Gräberfeld von Dortmund-Asseln

Frühmittelalterliche Gräberfelder sind in Westfalen selten, erst recht im Ruhrgebiet. Daher war es besonders erfreulich, dass in Dortmund-Asseln bei einer systematischen Ausgrabung vierzehn weibliche und zehn männlichen Individuen in überwiegend unberaubten, für westfälische Verhältnisse gut erhaltenen und bestens ausgestatteten Körpergräbern untersucht werden konnten. Zudem kamen ein Pferdegrab und ein Hundegrab zutage. Der Ausgräber Bernhard Sicherl erreichte trotz schwierigster Bodenverhältnisse ein Maximum an Befundinformationen, sodass zusammen mit dem reichhaltigen Fundmaterial eine hervorragende Grundlage für die Auswertung der Gräber vorhanden ist. Der Wert des Gräberfeldes von Dortmund-Asseln liegt vor allem darin, dass hier in einem überschaubaren Rahmen Modelle für denkbare Sozialstrukturen erarbeitet werden konnten, die möglicherweise auch andernorts zum Verständnis merowingerzeitlicher Lebensformen beitragen.