Baeriswyl, Armand
Zeugen vergangener Macht und Herrschaft: Schweizer Burgen und Schlösser vom Mittelalter bis heute
Die Spiezer Tagung 2016 gibt Einblick in den aktuellen Stand der Burgenforschung. Dabei werden sozial-, macht- und kulturgeschichtliche Aspekte beleuchtet. Der Überblick beginnt mit einer Einführung in den Themenkomplex vom mittelalterlichen Adel und Burgenbau (Thomas Biller). Danach folgen Betrachtungen zum zähringischen Burgenbau (Heinz Krieg) und den Burgen auf dem Gebiet der ehemaligen Diözese Genf (Matthieu de la Corbière), greifen die Burg Colombier NE exemplarisch heraus (Ferdinand Pajor) und geben einen Überblick über den frühen Burgenbau in der heutigen Schweiz (Armand Baeriswyl). Einen Fokus erhält auch die habsburgische Wehrgrenze nach 1499 (Peter Niederhäuser). Den zeitlichen Bogen bis zur Gegenwart schlagen die Beiträge zur Schlossbau (Jürg Schweizer) und der Burgenrenaissance (Elisabeth Crettaz) sowie der heutigen Nutzung von Burgen und Schlössern (Thomas Pauli-Gabi). Ergänzt wird die Publikation mit Kurzmonographien und Abbildungen zu 25 forschungsgeschichtlich und typologisch wichtigen Burgen der Schweiz.
Platz Da! Genese und Materialität des öffentlichen Platzes in der mittelalterlichen Stadt
In der Forschung sind mittelalterliche Platzanlagen als Orte von Öffentlichkeit und Herrschaftsrepräsentation, als «Schauplätze» von Ritualen und sozialen Interaktionen in jüngster Zeit vielfach thematisiert worden. Im vorliegenden Band sind zu diesem Thema 16 Beiträge einer Tagung von 2017 in Zürich zusammengetragen worden.
Bisweilen wurde die Genese und Materialität der konkreten Plätze aus dem Blick verloren. Nur selten wurde danach gefragt, wann, wo und durch wen Plätze angelegt wurden, durch welche physischen Elemente sie begrenzt wurden, woher sie zugänglich waren, wie die Platzfläche befestigt war und wie sich ihr physisches Erscheinungsbild durch die Jahrhunderte hindurch veränderte.
In der Tagung ging es um Plätze als physische Elemente im Gefüge mittelalterlicher Städte. Ganz bewusst werden einzelne Städte als Untersuchungseinheiten in den Blick genommen und die jeweiligen städtischen Freiflächen in ihrem Werden und Funktionieren im konkreten urbanistischen Kontext verglichen. Dass dafür archäologische Befunde genauso wie historische Quellen herangezogen werden, versteht sich von selbst.