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Prost! Eine Frage der Reinheit
Bier und Migration bei Emeka Ogboh
Emeka Ogbohs Sufferhead Original verbindet das Craft-Bier-Brauen mit der bildenden Kunst und adressiert Fragen der Zugehörigkeit und Gemeinschaftsbildung innerhalb von Migrationsgesellschaften. Ausgangspunkt ist die identitätsstiftende Funktion von Speisen und Getränken. So wurden für das Bier namens Sufferhead Original Zutaten verarbeitet, die in den nigerianischen Communities in Berlin und anderen deutschen Städten mit Vorliebe konsumiert werden und auf ihr Herkunftsland verweisen. Das Craft-
Bier wurde unter anderem auf der documenta 14 (2017) in Kassel einem größeren Publikum bekannt gemacht und auch durch Plakatkampagnen beworben, die den Werbeaktionen großer Bierbrauereien ähnelten. Allerdings spielte Ogboh mit Slogans wie „Wer hat Angst vor Schwarz“ auf die gesellschaftlich verbreitete Angst vor männlichen Geflüchteten insbesondere aus Afrika an. Auf einer weiteren Metaebene bezieht sich Sufferhead Original auch auf das Reinheitsparadigma der Moderne: Kunsttheoretiker wie Clement Greenberg proklamierten in der Mitte des 20. Jahrhunderts Ideale der Medienspezifität und Reinheit der Malerei.