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Visualisierung von Hypothesen – Zur Gestaltung von Abstraktion bei der Darstellung unscharfen Wissens in Archäologie, Bauforschung und Kunstgeschichte
Architektur, Archäologie, Kunstgeschichte, Wissen, Unschärfe, Gestaltung, Visualisierung, Abstraktion, Fotografie, Modell, Virtuelle Realität, Raum, Visuelle Sprache
Die Darstellung von Unschärfe ist eine von den Autoren entwickelte Methode zur visuellen Repräsentation räumlicher Hypothesen. Unscharfes Wissen ist ein wesentlicher Bestandteil von Wissenschaft. Stellt man die Wissenschaftlichkeit bei der Visualisierung einer Hypothese in den Vordergrund, bietet es sich an, das Hypothetische selbst zum Gegenstand der Visualisierung zu machen. Damit entsteht ein Bild von Architektur — das Bild eines architektonischen Gedankens —, aber keine Simulation einer fiktiven Wirklichkeit. Indem die unscharfe Darstellung beim Betrachter eine räumliche Vorstellung erzeugt, die so weit wie möglich der wissenschaftlichen Hypothese entspricht, zugleich jedoch deren hypothetischen Charakter offenlegt, verfolgt sie das Ziel, dem Betrachter durch die Reflexion des gesamten Wahrnehmungsprozesses Wissen über Archäologie im Speziellen, aber auch Wissenschaftlichkeit im Allgemeinen zu vermitteln. Über die London Charter hinaus geht es bei der hier vorgestellten Methode um die Notwendigkeit gestalterischer Kompetenz. Die Begriffspaare Gestaltung und Wissenschaft und Darstellung und Unschärfe beschreiben den Anspruch, unterschiedliche künstlerische und wissenschaftliche Bereiche aus der Architektur und Archäologie mit dem Ziel der Erkenntnisförderung zusammenzuführen. Dieser Beitrag will zeigen, dass Gestaltung einen wesentlichen Anteil bei der Erzeugung neuer visueller Artefakte haben sollte. Die Autoren haben zahlreiche Projekte mit Archäologen, historischen Bauforschern und Kunstwissenschaftlern durchgeführt, anhand derer sie die Methoden der Darstellung von Unschärfe entwickelt haben.