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Von der Aufklärung zur vaterländischen Altertumskunde
Das Wirken der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz und der Beginn der archäologischen Forschung in der Oberlausitz
1779 wurde in Görlitz die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften gegründet. Eines der Betätigungsfelder der spätaufklärerischen Vereinigung war die Altertumskunde mit den Fachrichtungen Archäologie, Urkundenlehre, Siegel- und Münzkunde. Bereits seit 1780 gelangten erste archäologische Funde in die Gesellschaftssammlung. Aus dem gleichen Jahr stammt eine Publikation mit archäologischer Betrachtung des Totensteins bei Görlitz. Um 1800 ging das Interesse an der einheimischen Archäologie allerdings zunächst zurück und erwachte erst 1830 wieder mit Begründung der „Alterthums-Section“ der seit 1811 in Görlitz bestehenden Naturforschenden Gesellschaft. Die ältere Forschung besaß allerdings noch vor allem deskriptiven Charakter, ethnische Deutungen blieben von nachgeordnetem Interesse. Die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften setzte ihre Tätigkeit auch vor dem Hintergrund einer infolge des Wiener Kongresses 1815 zwischen Preußen und Sachsen geteilten Oberlausitz für die gesamte Oberlausitz fort. Erst mit Gründung der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz im Jahr 1888 verfolgte die regionale archäologische Forschung unter vaterländisch-nationalen Vorzeichen wissenschaftliche Fragen. Die durch Ausgrabungen schnell angewachsene Sammlung wurde Grundstock der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung des Kulturhistorischen Museums Görlitz.