Zitationsvorschlag

Petri, Grischka: Kunsthistorische Publikationen und Bildrechte zwischen dem BGH-Urteil zu Museumsfotos (2018) und der Umsetzung der Richtlinie (EU) 2019/790: Alte Probleme, neue Entwicklungen, in Effinger, Maria und Kohle, Hubertus (Hrsg.): Die Zukunft des kunsthistorischen Publizierens, Heidelberg: arthistoricum.net, 2021, S. 65–77. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.663.c10510

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-948466-73-2 (PDF)
ISBN 978-3-948466-74-9 (Softcover)

Veröffentlicht

26.03.2021

Autor/innen

Grischka Petri

Kunsthistorische Publikationen und Bildrechte zwischen dem BGH-Urteil zu Museumsfotos (2018) und der Umsetzung der Richtlinie (EU) 2019/790

Alte Probleme, neue Entwicklungen

Seit 1907 sind in Deutschland Fotografien als „Lichtbilder“ rechtlich geschützt, einschließlich fotografischer Reproduktionen von Kunstwerken. Unter dem seit 1966 geltenden Urheberrechtsgesetz (UrhG) hat sich das im Ergebnis nicht geändert. In seinem Urteil von Dezember 2018 (Museumsfotos) hat der Bundesgerichtshof (BGH) diese Rechtslage bestätigt. An fotografischen Reproduktionen gemeinfreier Kunst besteht ein eigener Lichtbildschutz. Als Ausgleich hat der BGH den Anwendungsbereich für das (eigentlich nur auf Abbildungen noch geschützter Werke anwendbare) Zitatrecht erweitert und auf Abbildungen gemeinfreier Werke übertragen. Der BGH hat außerdem bestätigt, dass Museen Fotografierverbote in ihren Sammlungen anordnen und durchsetzen dürfen. Die 2019 verabschiedete Richtlinie (EU) 2019/790, die bis zum Sommer 2021 umgesetzt werden muss, wird den Lichtbildschutz einschränken und zur freien Nutzung von Reproduktionen gemeinfreier Werke führen – eine Ausnahme für Abbildungen dreidimensionaler Werke und Bauten, da diese Fotografien ihrerseits geschützte Werke darstellen, bleibt abzuwarten.

Schlagworte:
Bildrechte, Fotografierverbot, Geisteswissenschaften, Lichtbildschutz, Museumsfotos, Museumssammlungen, Open Access, Open-Access-Books, Open-Access-Monografien, Open Data, Open Science, Reproduktionsfotografie, Social Media

Grischka Petri ist Kunsthistoriker und Jurist. Forschungsschwerpunkte: Kunst des 19. Jahrhunderts, Kunstgeschichte Großbritanniens, Druckgrafik, Urheberrechtsgeschichte, historische Kunstmarktforschung, Kunstrecht, Ikonologie der Elasmobranchii.
https://orcid.org/0000-0002-2548-449X

Grischka Petri ist Kunsthistoriker und Jurist. Forschungsschwerpunkte: Kunst des 19. Jahrhunderts, Kunstgeschichte Großbritanniens, Druckgrafik, Urheberrechtsgeschichte, historische Kunstmarktforschung, Kunstrecht, Ikonologie der Elasmobranchii.
https://orcid.org/0000-0002-2548-449X