Schneider, Marlen
Imitatio – Aemulatio – Superatio: Bildpolitiken in transkultureller Perspektive. Thomas Kirchner zum 65. Geburtstag
Aemulative Handlungen wirken sich oft progressiv aus, sei es durch innovative Adaption, Modulation oder Perfektion von bereits Vorhandenem, aber auch durch ironische Brechung mit traditionellen Sehgewohnheiten. Diese Prozesse, durch die kulturelle, soziale und mediale Gegebenheiten sowohl in der Produktion als auch in der Rezeption von Kunst neu verhandelt werden, bilden den thematischen Schwerpunkt des Bandes. Vorgestellt wird eine epochen- und kulturraumübergreifende Perspektive auf den fortwährenden Bedeutungswandel visueller Zeichen und künstlerischer Verfahren. Die in den Fallstudien untersuchte Konfrontation verschiedener historischer, kultureller und ästhetischer Kontexte vermag es, den Kunstdiskurs zu dynamisieren, neue Sichtweisen zu eröffnen, und die anhaltende gesellschaftliche Brisanz von aktueller Kunst und Werken vergangener Epochen deutlich zu machen.
Die Thomas Kirchner gewidmete Festschrift wird von Ulrike Kern (Wissenschaftliche Assistentin am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität Frankfurt am Main) und Marlen Schneider (Maître de Conférences an der Université Grenoble Alpes/LARHRA) herausgegeben.
L'art de l’Ancien Régime: Sortir du rang !
Die Kunstgeschichte zum Ancien Regime befasste sich bislang hauptsächlich mit den wichtigsten Akteuren dieser Epoche, den „Schönen Künsten“, den gut dokumentierten Institutionen, Paris und anderen Hauptstädten sowie den europäischen Höfen. Das vorliegende Buch lädt dazu ein, diese Kunstgeschichte „von oben“ kritisch zu hinterfragen und traditionelle Methoden mit den Ansätzen anderer Disziplinen zu verknüpfen: mit der Sozialgeschichte, der Anthropologie, der materiellen und visuellen Kultur, der Wissenschafts- und Technikgeschichte, der Netzwerkanalyse und den Gender Studies. Das methodische und thematische Leitmotiv lautet „sortir du rang (aus der Reihe tanzen)“, um den historiografischen Rahmen zu überdenken, sich über den etablierten Kanon und die akademischen Normen hinwegzusetzen, Randbereiche zu erkunden und den Blick zu verlagern. Die achtzehn in diesem Band versammelten Beiträge beziehen sich auf ein breites Spektrum von Medien, Genres und Objekten und sind darauf ausgerichtet, die visuelle und materielle Kultur der Epoche in ihrer ganzen Fülle und Komplexität zu erfassen.
L’histoire de l’art de l’Ancien Régime s’est principalement focalisée sur les grands acteurs, les « beaux-arts », les institutions les mieux documentées, Paris, d’autres capitales et les cours. Le présent ouvrage invite à dépasser cette histoire « par le haut », en faisant dialoguer les cadres analytiques de l’histoire de l’art avec les approches de l’histoire sociale, de l’anthropologie, de la culture matérielle et visuelle, de l’histoire des sciences et des techniques, de la sociologie des réseaux et des études de genre. Revisiter les cadres historiographiques, défier les canons et les normes académiques, interroger les marges, décentrer le regard, en un mot « sortir du rang » – tel en est le fil conducteur méthodologique et thématique. Déployées autour d’un large éventail de médias, de genres, d’objets, les dix-huit contributions réunies dans ce volume s’attachent à saisir la culture visuelle et matérielle de l’époque dans sa richesse et sa complexité.