Rasche, Adelheid
Luxus in Seide: Mode des 18. Jahrhunderts
Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Band 19
Ein unveröffentlichtes Seidenkleid im seltenen Schnitt einer „Taille-Andrienne“ und ein rotseidener Reifrock mit Fischbein von 1750 stehen im Mittelpunkt des Buches, ergänzt durch Schmuck und Accessoires, darunter ein früher Sonnenschirm aus blau bedrucktem Leinen. Drei ausgewählte Berufszweige – Schneider, Sticker*innen und Seidenweber – werden näher vorgestellt. So erschließt sich die komplexe Bedeutung der Damenmode des 18. Jahrhunderts, die zum einen der Standesrepräsentation diente und zugleich hohen wirtschaftlichen und kulturellen Wert besaß. Anhand von rund 100 Objekten aus der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums gibt der Band einen fundierten Einblick in den französisch geprägten Kleiderluxus der Rokokozeit.
Stoff der Protestanten: Textilien und Kleidung in den lutherischen und reformierten Konfessionen
Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, Band 46
Textilien und Kleidung kommen im Christentum eine bedeutende Rolle zu. Nach der Reformation erlangten verschiedene textile und vestimentäre Gattungen auch für Lutheraner und Reformierte einen bekenntnisspezifischen Charakter. Je nachdem, in welchen Räumen und von welchen Akteuren und Akteurinnen sie gebraucht wurden, fanden in ihnen theologische Überzeugungen und kirchlicher Kult, gesellschaftliche Ordnung und politische Machtbekundung, religiöses Wissen und wirtschaftliches Kalkül ihren Ausdruck. Der Tagungsband beinhaltet Beiträge, die die vielfältigen Bedeutungsebenen von Kleidung und Textilien in den protestantischen Konfessionen von der Reformationszeit bis um 1900 analysieren.