Hüsgen, Jan
Aufzeichnungen des Prof. Barvitius über seine Reise nach Dresden, Berlin u. München / Quellenband: Online-Edition einer Schlüsselquelle zur deutsch-böhmischen Museumsgeschichte des späten 19. Jahrhunderts
Die Anforderungen an einen modernen Museumsbetrieb sind vielseitig: Wie kann man ein diverses Publikum erreichen? Wie kommt ein Objekt besonders zur Geltung? Wie kann für die Sicherheit der Kunstwerke gesorgt werden? Neu sind diese Fragen nicht, wie handschriftliche Aufzeichnungen des Galerieinspektors Victor Barvitius (1834–1902) aus dem Jahr 1883 belegen. Barvitius war mit der Einrichtung der Prager Gemäldegalerie betraut worden. Um sich über alle Aspekte des Museumswesens auf den neusten Stand zu bringen, besuchte Barvitius im August und September 1883 die Gemäldegalerien in Dresden, Berlin und München. Er beriet sich mit Museumsdirektoren und Restauratoren, studierte Besuchsordnungen, dokumentierte den Zustand einzelner Gemälde und beobachtete den Museumsalltag.
Colonial Dimensions of the Global Wildlife Trade
Der Band ist im Rahmen einer internationalen Konferenz entstanden, die im November 2022 an der Georg-August-Universität Göttingen stattfand. Ziel war es, die kolonialen Verflechtungen des globalen Wildtierhandels in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dessen Verbindungen zu anderen Handelsformen, etwa mit menschlichen Überresten, tierlichem Material oder ethnografischen Objekten, zu untersuchen. Insbesondere die Nachwirkungen dieses Handels – etwa in den Ausgangsregionen, aber auch in europäischen und nordamerikanischen Museen – werden in den Beiträgen beleuchtet.
Die Konferenz und der Band stehen im Zusammenhang mit dem Projekt „Die globalen Handelsnetzwerke der Alfelder Tierhandelsunternehmen Reiche und Ruhe – Provenienzforschung zur Zirkulation von Tieren, Menschen und Ethnographica im 19. und 20. Jahrhundert“, das am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Universität Göttingen angesiedelt ist und vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert wird. Es wird in Kooperation mit dem Museum der Stadt Alfeld und dem Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen durchgeführt.
Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten (China): In vier ostfriesischen Museen und Kultureinrichtungen
Der Band versammelt die Beiträge der gleichnamigen Abschlussveranstaltung sowie die Ergebnisse eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten, durch das Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen unterstützten und von der Museumsstelle der Ostfriesischen Landschaft koordinierten Projekts. Facts & Files, Historisches Forschungsinstitut Berlin, untersuchte dabei rund 500 Objekte in vier ostfriesischen Einrichtungen (Dt. Sielhafenmuseum Carolinensiel, Naturforschende Gesellschaft zu Emden von 1814, Ostfriesisches Teemuseum Norden und Fehn- und Schiffahrtsmuseum Westrhauderfehn) auf mögliche koloniale Kontexte in Bezug zu Qingdao, dem ehemaligen „Schutzgebiet“ des damaligen Deutschen Reiches.