Kay, Stephen
Boundaries Archaeology: Economy, Sacred Places, Cultural Influences in the Ionian and Adriatic Areas: Panel 7.3
Die Gebiete des adriatisch-ionischen Raums waren sowohl aus politischer als auch aus kultureller Sicht voneinander abgegrenzt, sodass sie einen hervorragenden Raum für das Studium antiken wirtschaftlichen und kulturellen Austauschs darstellen. Dieses Aufeinandertreffen von Kulturen führte zu wechselseitigen Einflüssen und zu kultureller Osmose auf verschiedenen Ebenen und zu verschiedenen Zeiten. Unterschiedliche historische und geographische Rahmenbedingungen führten hierbei oftmals zu ähnlichen Ergebnissen.
Jüngste archäologische Forschungen lassen dabei vermuten, dass Heiligtümer und heilige Orte geeignete Kontexte sind, in denen diese Phänomene analysiert werden können, da sie in ihrer Rolle als Begegnungsorte und Stätten kultureller Unterweisung besonders von wirtschaftlichen und politischen Interessen geprägt wurden.
Die in diesem Buch gesammelten Beiträge behandeln diese Themen aus verschiedenen Blickwinkeln, einschließlich Studien zur Geschichtsschreibung, zur materiellen Kultur und zur Numismatik. Die Fallstudien des adriatischen Raumes konzentrieren sich auf die Westküste und insbesondere auf den Bereich des Ager Gallicus und Picenum, wobei hier ein besonderer Schwerpunkt auf jenen Zeiten liegt, welche der Etablierung der römischen Herrschaft in diesem Gebiet vorausgehen und diese mit einschließen (3. / 2. Jh. v. Chr.). Die Fallstudien des südadriatischen und ionischen Raumes konzentrieren sich hingegen auf Apulien und das Gebiet von Illyrien und Epirus von archaischer Zeit bis zum Beginn der Römerzeit (4. – 1. Jh. v. Chr.).