Heising, Alexander

Roland Prien (Hrsg.), Christian Witschel (Hrsg.)

LOPODVNVM VII: Ladenburg und der Lobdengau zwischen ‚Limesfall‘ und den Karolingern

Die Stadt Ladenburg kann auf ein reiches historisches Erbe zurückblicken: In der römischen Epoche war Lopodunum der Hauptort einer ausgedehnten Stadtgemeinde, der civitas Ulpia Sueborum Nicrensium, und ab der karolingischen Zeit ist Lobedtenburc als Zentrum des Lobdengaues belegt. Für den Zeitraum dazwischen fallen schriftliche Quellen weitgehend aus; umso wichtiger sind archäologische Befunde und Funde. Die bedeutendsten von diesen werden im vorliegenden Band vorgestellt und in den historischen Kontext eingebettet. So werden eine Gruppe von Postumus-Münzen aus Ladenburg präsentiert, neue Interpretationen des spätrömischen burgus und des mittelalterlichen ‚Bischofshofes‘ diskutiert sowie aktuelle Erkenntnisse zu einem karolingischen Gräberfeld im Stadtgebiet vorgelegt. Das Umland von Ladenburg ist durch Überblicke zu den reich ausgestatteten frühmittelalterlichen Gräberfeldern der Region und zu aktuellen Siedlungsgrabungen vertreten. Kritische Neubewertungen schriftlicher Quellen sowie historisch-archäologische Synthesen zu den verschiedenen möglichen Szenarien des ‚Limesfalles‘ und zu Vergleichsregionen wie der spätantiken Pfalz runden den Band ab.

Sebastian Brather (Hrsg.), Jürgen Dendorfer (Hrsg.)

Grenzen, Räume und Identitäten: Der Oberrhein und seine Nachbarregionen von der Antike bis zum Hochmittelalter

Ein neuer, möglichst unvoreingenommener Blick auf räumliche Strukturen erweist sich als entscheidende Voraussetzung, um die Forschung von starren Vorannahmen und Modellen zu lösen. Damit gelingt es, bisherige und notgedrungen stark vereinfachende Leiterzählungen durch komplexe Rekonstruktionen zu ersetzen. Jenseits großer Linien erweisen sich räumliche Beziehungen und Strukturen als flexibel und veränderlich. Die in diesem Band versammelten Beiträge unterstreichen, wie unterschiedlich Ansätze und Perspektiven ausfallen können, auch wenn sie sich mit dem scheinbar selbstverständlichen „Raum“ befassen. In dieser Öffnung jenseits deterministischer Raumbegriffe und -vorstellungen, die auch die Geographie längst vollzogen hat, liegen neue Chancen archäologischer und historischer Studien.