Da Vela , Raffaella

Raffaella Da Vela (Hrsg.)

The The Economic Contribution of Migrants to Ancient Societies. Technological Transfer, Integration, Exploitation and Interaction of Economic Mentalities: Panel 1.3

Archäologische Studien zu Migranten konzentrieren sich in der Regel auf ihre Rolle in Produktionsaktivitäten, entweder als Teil der Erwerbsbevölkerung oder als spezialisierte Handwerker, die von lokalen Unternehmern, Familien oder öffentlichen Institutionen abhängig sind. Dieses Buch zielt darauf ab, diesen einseitigen Diskurs über die Abhängigkeit von Migranten zu überwinden und einen alternativen Ansatz vorzuschlagen, indem es Migranten als Akteure im Wirtschaftsleben antiker Gesellschaften untersucht. Die wirtschaftliche Dimension der Migration wird somit als Teil der komplexen Dynamik von Integration und Segregation in lokalen Gemeinschaften analysiert. Migranten werden als Konsumenten, Kulturvermittler, soziale Aufsteiger, Vermittler anderer Lebensstile und als "Auslöser" für Innovationen betrachtet. Die Beiträge in diesem Band schlagen neue Methoden und Interpretationswege vor und behandeln ein breites Spektrum von Fallstudien vom mittleren Reich Ägyptens bis zur Bronze- und Eisenzeit des westlichen Mittelmeerraums, vom klassischen Griechenland bis zum hellenistischen Etrurien und schließen mit der Przeworsker Kultur Pannoniens. Unter Überwindung der binären Gegensätze, die gewöhnlich zwischen Kolonisten und indigenen Völkern, Einheimischen und ‘Eingeschmeckten’ aufgebaut werden, zeigt dieses Buch auf, wie wirtschaftliche Mentalitäten Teil einer größeren Verstrickung persönlicher, sozialer und wirtschaftlicher Identitäten sind.

Nadin Burkhardt (Hrsg.), Robinson Peter Krämer (Hrsg.)

Organizations of Production and Crafts in Pre-Roman Italy: Panel 3.7

Während wirtschaftliche Fragestellungen und Ansätze in den Klassischen Altertumswissenschaften immer wichtiger werden, ist das für Forschungen zum ‚vorrömischen Italien‘, der italienischen Halbinsel, Sizilien und Sardinien in der Eisenzeit, nicht unbedingt der Fall. Bis vor Kurzem gab es so gut wie keine ökonomischen Studien zum ‚vorrömischen Italien‘ mit wenigen Ausnahmen, die sich auf sehr spezielle Bereiche fokussierten:
(1) die Spezialisierung von Handwerk und Produktionen im Kontext von Urbanisierungsprozessen; (2) spezifische Produktionsbereiche, wie etwa die Landwirtschaft, Metallverarbeitung und Salzgewinnung; (3) Studien zu griechischen Kolonien und Kontakten zwischen Griechen und ‚indigenen Bevölkerungen‘; (4) Analysen von Konsumverhalten, insbesondere der Konsum von griechischer Keramik.
Jedoch haben rezente Ausgrabungen und Untersuchungen von Werkstätten, etwa in Gabii, Pithekoussai, Kroton, Lokroi Epizephyrioi, Naxos, Selinunt und Kyme/Cumae, eine Fülle neuer Daten ergeben, die zu einer fruchtbaren und ergiebigen Diskussion von Organisationsformen bei Produktionen und Handwerk im ‚vorrömischen Italien‘ anregen.
Aus diesem Anlass haben vier Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Etrusker und Italiker des DArV e.V. in diesem Panel wirtschaftliche Aspekte des ‚vorrömischen Italien‘ auf der Grundlage ihrer aktuellen Forschungsprojekte diskutiert. Der Fokus liegt bei allen Beiträgen im Bereich der Produktion und des Handwerks. Ziel des Bandes ist es, anhand einer Diskussion aktueller Fallstudien und Methoden zu einer Debatte über mögliche geographische, chronologische und funktionale Muster in der Organisation von Handwerk und Produktionen beizutragen.