Christof, Eva

Eva Christof

Spätantike Statuenbasen aus kaiserzeitlichen Grabdenkmälern: Antike Wiederverwendung zwischen Recycling und Upcycling

Ziel dieser Studie ist es, all jene Statuenbasen in Italien zu identifizieren, die aufgrund ihrer Inschrift in die Spätantike datiert werden, die jedoch in Wirklichkeit wiederverwendete Grabdenkmäler sind. Im Falle des zusätzlichen Vorhandenseins einer früheren Grabinschrift auf demselben Stein ist dies eindeutig nachweisbar. Durch die erstmalige Überprüfung spätantiker Statuenbasen nach formalen Kriterien lassen sich noch viele weitere identifizieren, auf die dieser Sachverhalt zutrifft. Anschließende Überlegungen aus verschiedenen Blickwinkeln, unter anderem zu den unterschiedlichsten Formen antiker Wiederverwendung, dienen der umfassenden Einordnung dieses erstmals definierten Phänomens.

Caterina Parigi (Hrsg.)

Recycling and Reuse of Sculpture in Roman and Late Antique Times: Panel 6.8

Die Wiederverwendung von Skulpturen war eine typische Praxis in der Antike und wurde in unterschiedlicher Art und Weise in mehreren Orten und Zeiten ausgeübt.
Der Band konzentriert sich auf zwei Aspekte dieses Phänomens: Auf der einen Seite wurden Skulpturen und ihre Teile als Baumaterial wiederverwendet. Auf der anderen Seite behielten die Skulpturen ihre Funktion bei und wurden als Kunstwerke wiederverwendet.
Die Praxis bringt mit sich eine Reihe von Konsequenzen in Zusammenhang mit dem sozio-ökonomischen Aspekt. Eine große Rolle für die Wiederverwendung spielt der Wirtschaftsfaktor, deswegen muss steht berücksichtigt werden; sowie die Schwierigkeit in der Spätantike neue angefertigten Skulpturen zu beschaffen. Die Wiederverwendung ist aber eine komplexe Praxis, die nicht nur auf die spätantike Zeit beschränkt ist und dessen Beweggründe vielseitiger sind. Die Wiederverwendung von Skulpturen als Baumaterial kann manchmal ästhetische Gründe haben und zeigt einen deutlichen Verweis auf älteren Epochen.
Der Band fokussiert auf die römische und spätantike Zeit. Ziel ist es, die Kontinuität und die Komplexität des Phänomens zu zeigen. Durch die Diskussion und den Vergleich mehrerer Fallstudien aus unterschiedlichen Kontexten werden Ähnlichkeiten und lokalen Besonderheiten hervorgehoben.