Werkner, Ines-Jacqueline
Friedensethik angesichts des Krieges in der Ukraine
Mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind Friedensethikerinnen und Friedensethiker herausgefordert, auf die neuen politischen Realitäten zu reagieren. Während die einen fordern, die normativen Grundpositionen der evangelischen Friedensethik grundsätzlich zu überdenken, halten andere weiterhin an den Grundpfeilern des Leitbildes des gerechten Friedens fest. Im Lichte des Ukrainekrieges beleuchten die Autorinnen und Autoren dieses Bandes aktuelle friedensethische Kontroversen und diskutieren notwendige Neuausrichtungen. Das umfasst Fragen der Friedensordnung als Rechtsordnung, der rechtserhaltenden Gewalt sowie der zivilen Konfliktbearbeitung.
Krieg in der Ukraine: Hintergründe - Positionen - Reaktionen
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine stellt die bislang größte Gefährdung des Friedens in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges dar. Aber noch viel mehr: Der militärische Einmarsch am 24. Februar 2022 markiert eine Zäsur in der europäischen Friedens- und Sicherheitsordnung, geht es Putin doch nicht nur um eine Ausweitung seines Einflusses in Osteuropa, sondern um die Etablierung einer neuen Weltordnung. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes geben Einblicke in die Hintergründe und die Konfliktkonstellation, nehmen friedensethische und kirchliche Positionen in den Blick und beleuchten Reaktionen des Westens auf den Krieg in der Ukraine.
Wege aus dem Krieg in der Ukraine: Szenarien - Chancen - Risiken
Ausgehend von sechs Szenarien, die verschiedene Formen und Wege der Beendigung des Krieges in der Ukraine skizzieren, diskutieren die Autorinnen und Autoren dieses Bandes deren jeweilige Chancen und Risiken. Verhandelt werden zentrale Fragen von Sieg, Niederlage und Verhandlungsfrieden. Die verschiedenen Szenarien werden völkerrechtlich sowie in friedens- und rechtsethischer Perspektive reflektiert. Zudem richtet sich der Blick auf die gesellschaftliche Dimension des Krieges. Dieser reicht von Einblicken in die russische Zivilgesellschaft über die Rolle der Kirchen im Kriegsgebiet bis hin zu friedenspolitischen Fragen einer künftigen Annäherung und Verständigung.
Stimmen zum Krieg in der Ukraine: Reaktionen jenseits der westlichen Welt
In einer ersten Resolution hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen bereits wenige Tage nach Kriegsbeginn mit deutlicher Mehrheit den russischen Einmarsch in die Ukraine verurteilt und Moskau zum Ende seiner Aggression aufgefordert. Was auf den ersten Blick nach einer weltweiten Verurteilung des russischen Angriffskrieges aussieht, hält einer differenzierten Analyse nicht stand. Eine nähere Betrachtung zeigt, dass es nicht die internationale Staatengemeinschaft ist, die die russische Aggression missbilligt, sondern vorrangig der Westen. Im Fokus des Bandes stehen Positionen der BRICS-Staaten, der MENA-Region, des post-sowjetischen Raumes sowie verschiedener Regionalorganisationen.
Corona als Riss: Perspektiven für Kirche, Politik und Ökonomie
In kaum vorstellbarer Weise hat die Corona-Pandemie unseren Alltag, die Politik und die Wirtschaft verändert. Selbstverständliches ist ausgesetzt – die lebensweltliche Kontinuität hat Risse bekommen. Manche wirken entlarvend, andere führen zu Brüchen oder werden nur mühsam zusammengehalten. Persönliche Möglichkeiten sind eingeschränkt, in der Hoffnung, die Pandemie zu beherrschen. Alternativen – nicht selten Notlösungen – entwickeln sich zu neuen ‚Normalitäten‘. Wie können wir auf die Pandemie und die mit ihr verbundenen Probleme und Dilemmata reagieren, wie sich auftuende Chancen nutzen? Die Autorinnen und Autoren entwickeln Perspektiven für die Zeit mit und nach Corona.
Coronafolgenforschung
„Im Anfang war der Riss“ – und es blieb nicht nur bei einem. Die sozialen, politischen, psychischen, juristischen, ethischen, ökonomischen, religiösen und kirchlichen Coronafolgen werden lebende und Generationen noch jahre-, wenn nicht jahrzehntelang herausfordern. Die wissenschaftliche, literarische, ästhetische und schlicht diskursiv alltägliche Verarbeitung dieser Widerfahrung, jenes „kollektiven Traumas“, wird dauern. Vor diesem Hintergrund nehmen die Autorinnen und Autoren im vorliegenden Band – anschließend an den ersten FEST kompakt-Band – die komplexe Thematik der Coronafolgenabschätzung aus verschiedenen disziplinären Perspektiven in den Blick.