Hopp, Meike
ENTZUG, TRANSFER, TRANSIT: Menschen, Objekte, Orte und Ereignisse. 20 Jahre Arbeitskreis Provenienzforschung e.V.
Der Arbeitskreis Provenienzforschung e. V. richtet den Blick auf vergangene Debatten, aktuelle Entwicklungen und Zukunftsperspektiven der Forschungsdisziplin. Die Beiträge zeigen spezifische Entzugsvorgänge auf, die in Zusammenhang mit kolonialen Kontexten, dem NS‑Kulturgutraub oder Enteignungen in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR stehen und signifikant für die jeweilige Thematik sind. Nicht zuletzt anhand der Geschichte des Arbeitskreises und seines mehr als zwanzigjährigen Bestehens werden Aspekte des historischen und aktuellen Umgangs mit Beute- und Raubgut beleuchtet und Handlungsspielräume zwischen kulturpolitischen Anforderungen, eigenem wissenschaftlichen Anspruch und konkreten arbeitstechnischen Gegebenheiten kritisch hinterfragt.
Wenn Bilder sprechen: Provenienzforschung zu Max Liebermann und seinem Netzwerk
Dank einer Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste führt die Liebermann-Villa am Wannsee seit 2020 ein Provenienzforschungsprojekt zur Überprüfung der Objekte in der Sammlung der Max-Liebermann-Gesellschaft Berlin e.V. auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut durch. Der vorliegende Band geht aus einer 2021 stattgefundenen Konferenz „Provenienzforschung zu Max Liebermann und seinem Netzwerk. Berichte aus der Praxis“ in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin hervor und erscheint anlässlich der Ausstellung „Wenn Bilder sprechen. Provenienzforschung zur Sammlung der Liebermann-Villa“ (Liebermann-Villa am Wannsee, Oktober 2022 bis März 2023). Im Vordergrund stehen die Provenienzforschung zu Max Liebermann und seinem Netzwerk im Archiv, im Kunsthandel, im Museum und in der Universität.