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Hofreise mit Folgen
Die denkmalschützerischen Bestrebungen des österreichischen Kaisers Franz I. am Beispiel der antiken Reste von Pola/Pula (1816)
Der Beitrag behandelt die Voraussetzungen und Anfänge der institutionalisierten Denkmalpflege in Österreich. Am Beispiel von Pola (Istrien, 1816) werden die ersten durch Kaiser Franz II./I. veranlassten Schritte auf staatlicher Ebene an Hand von Archivalien dargestellt. Die Beweggründe dazu und das in persönlichen Aufzeichnungen vielfach zum Ausdruck gebrachte Interesse des Kaisers für Archäologie werden als Ergebnis dessen aufklärerischer Erziehung angesehen und nicht mit dem Bestreben zur Herstellung eines Bezuges zwischen antikem und eigenem Kaisertum in Verbindung gesetzt. Ein Überblick über die im frühen 19. Jahrhundert bereits vorhandenen gesetzlichen Grundlagen zur Abgabe von sogenannten „Alterthümern“ und deren Verwahrung im k. k. Münz- und Antikenkabinett sowie zum Begriff „Fund“, der von anfangs vornehmlich antiken Münzen in der Folge auch auf archäologische Objekte erweitert wurde, illustriert die Situation der österreichischen Denkmalpflege bis zum Jahre 1850, als in Wien auf Anregung des Historiografen Eduard Melly und Betreiben des Handelsministers Ludwig von Bruck die k. k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale als staatliche Einrichtung gegründet wurde.