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Grabungsfieber und Sammeleifer
Die archäologischen Aktivitäten der deutschen Altertumsvereine
Die seit dem frühen 19. Jahrhundert in jeder größeren Stadt gegründeten Altertumsvereine sind Teil eines sich in allen europäischen Ländern entwickelnden Gesellschaftswesens. In einer Zeit, in der sich der Staat in der Bodendenkmalpflege noch nicht engagierte, übernahmen die Vereinsmitglieder wesentliche Aufgaben zur Etablierung der Archäologie. Sie bargen, sammelten, inventarisierten und bestimmten je nach Region prähistorische, römische und frühmittelalterliche Objekte. Sie bauten archäologische Sammlungen und Fachbibliotheken auf. Hervorragendes haben die Vereine im Aufbau von Kommunikationsnetzwerken geleistet. Wichtig war ihnen der Austausch von Zeitschriften und Informationen, der Vergleich von Funden, um so mehr Sicherheit bei Bestimmungen und Zuweisungen zu erlangen. Erfolg oder Misserfolg der Vereine hing entscheidend von einzelnen, besonders aktiven Protagonisten ab. Zukünftigen Forschungen bleibt es vorbehalten, diese Vereinsaktivisten und überhaupt die Arbeiten der Altertumsvereine systematischer zu analysieren. Denn die einseitige Konzentration auf die universitäre Forschung wird den erbrachten Leistungen für die Archäologie im langen 19. Jahrhundert nur unzureichend gerecht.