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Nach dem Erstcheck: Provenienz / Geschichte erzählen
Ergebnisse der Provenienzforschung in den Museen Alfeld, Duderstadt, Einbeck und Hann. Münden
Der Beitrag stellt die Ergebnisse von zwei Jahren Provenienzforschung in vier stadtgeschichtlichen Museen Südniedersachsens anhand von Beispielobjekten und ihren Provenienzen vor. Die Objekte in den Museen Alfeld, Duderstadt, Einbeck und Hann. Münden verweisen auf eine Reihe von Problemfeldern der NS-Provenienzforschung wie Freimaurerlogen, Vereine der Arbeiterkultur, Judaica, jüdische Privatpersonen und Institutionen, arisierte Kunsthandlungen oder anonyme Auktionen. Daneben wurden auch Ethnografika und menschliche Überreste aus kolonialen Zusammenhängen dokumentiert, die im Rahmen weiterer Projekte erforscht werden sollen. Neben den engeren Forschungszielen Eigentumsklärung und ggf. Restitution von Objekten fasste das Projekt die breit angelegten Sammlungen als eine Art (Kon)Text auf, sowohl als Quellen zur lokalen NS- und Kolonialgeschichte als auch für die erforschten Objekte. Fehlstellen wurden, wo möglich, durch weitere Kontextforschung kompensiert. Darüber hinaus werfen sensible Objekte, die nicht unbedingt unrechtmäßig erworben sein müssen – wie z.B. die Haarlocke eines jüdischen Mädchens, das später während des Holocaust umkam – in den Sammlungen Fragen nach ihrer Deutung und dem weiteren Umgang mit ihnen auf. Sowohl die Ergebnisse der Provenienzforschung als auch ihre spezifische Perspektive auf die Sammlungen bieten den Museen weitere Ressourcen und Anstöße für die künftige Vermittlungs- und Bildungsarbeit.