Zitationsvorschlag

Petri, Grischka: Privileg und fotografische Freibeuterei: Momentaufnahmen aus der Geschichte des Reproduktionsrechts an gemeinfreien Werken, in Effinger, Maria et al. (Hrsg.): Von analogen und digitalen Zugängen zur Kunst: Festschrift für Hubertus Kohle zum 60. Geburtstag, Heidelberg: arthistoricum.net-ART-Books, 2019, S. 419–432. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.493.c6569

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-947449-57-6 (PDF)
ISBN 978-3-947449-58-3 (Softcover)
ISBN 978-3-947449-59-0 (Hardcover)

Veröffentlicht

07.06.2019

Autor/innen

Grischka Petri

Privileg und fotografische Freibeuterei

Momentaufnahmen aus der Geschichte des Reproduktionsrechts an gemeinfreien Werken

Schon im 19. Jahrhundert war die urheberrechtliche Schutzwürdigkeit von Kunstreproduktionen heftig umstritten. Der Beitrag zeigt Kontinuitäten der juristischen Argumentationen bis heute auf, indem er prominente Rechtsstreitigkeiten untersucht: die Verfahren des Münchener Kunstverlags Piloty & Löhle gegen den in Sachsen ansässigen Verleger Payne in den 1850er und 1860er Jahren, eine zur gleichen Zeit im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel geführte Debatte um den urheberrechtlichen Status der Kunstfotografie sowie verschiedene vor dem BGH geführte Verfahren um den Lichtbildschutz bis zum 2018 entschiedenen Prozess der Reiss-Engelhorn-Museen gegen die Wikimedia-Stiftung und einen Uploader. Begleitend werden die einschlägigen Gesetzesreformen seit dem preußischen Urheberrechtsgesetz von 1837 bis zur jüngsten europäischen Richtlinie in den Blick genommen. Es zeigt sich, dass das Verhältnis von Eigentum und Urheberrecht als Legitimation monopolartiger Stellungen bis heute nicht abschließend geklärt ist und die Frage nach dem Eigenanteil des Reproduzenten im Verlauf des medientechnischen Fortschritts immer wieder neu zu stellen ist.