Zitationsvorschlag

Bartnitzek, Nina Kim: We hide faces so we may be seen: Queere (Un)Lesbarkeiten im Zeitalter biometrischer Identifikationsregime, in Avrutina, Alexandra et al. (Hrsg.): VerWandlungEn: Tagungsband anlässlich des 100. Kunsthistorischen Studierendenkongresses in München, Heidelberg: arthistoricum.net, 2024, S. 35–44. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.1096.c18706

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-98501-116-2 (PDF)
ISBN 978-3-98501-117-9 (Softcover)

Veröffentlicht

27.11.2024

Autor/innen

Nina Kim Bartnitzek

We hide faces so we may be seen

Queere (Un)Lesbarkeiten im Zeitalter biometrischer Identifikationsregime

Das Essay diskutiert das Kunstwerk „Fag Face Mask“ (2012) von Zach Blas. Blas kritisiert die Automatische Gesichtserkennung, welche häufig als objektiv und neutral verstanden wird. Zum Schutz vor ihr entwickelte er Gesichtsmasken und nutzte dafür die biometrischen Gesichtsdaten schwuler Männer. Damit bezieht er sich kritisch auf Studien, welche zu beweisen versuchten, dass eine Künstliche Intelligenz Sexualität am Gesicht ablesen könne. Die Maske kehrt deshalb das Wirkungsprinzip der Biometrie um und lässt den*die Träger*in unerkennbar werden. Blas entwickelt so eine „Disidentification“: Die künstlerische Arbeit eignet sich kulturelle Codes strategisch an und transformiert sie in Widerstand.

Nina Kim Bartnitzek studierte Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften in Leipzig, Basel und Lüneburg. Nach Jahren der theoretischen Arbeit zu zeitgenössischer Kunst und zuletzt migrantischen Streiks der 1970er Jahre, ist sie mittlerweile als gewerkschaftliche Organizerin in Hamburg tätig.