Brandt, Sigrid
Erschütterung. Erde und Erbe in der Krise: Tremor. Earth and Heritage in Crisis
Erschütterung spannt bewusst einen Bogen von der Zerstörung und Beschädigung von Baudenkmälern, bedingt durch physische Krisen wie Erdbeben, Flut oder Krieg, hin zu den emotionalen wie sozialen und gesellschaftlichen Erschütterungen, die in diesem Kontext entstehen. Der Untertitel Erde und Erbe in der Krise verweist dabei auf die enge Verflechtung zwischen globalen Katastrophen, Heritage Making und Denkmalschutz. Der Tagungsband behandelt daher grundsätzliche Fragen nach dem denkmalpflegerischen Umgang mit solchen Krisen und ihren Folgen. Neben Themen des Konservierens und Restaurierens, Strategien des Wiederaufbauens und Erinnerns, wird danach gefragt, wie die Disziplin der Denkmalpflege selbst durch Krisen geformt wurde. Anhand interdisziplinärer Fallbeispiele wird erörtert, welche Grenzen, Möglichkeiten und Konflikte des Erbens durch Krieg und Trauma entstehen.
Alltägliches Erben
Beim Blick auf das „historisch wertvolle Stadtbild“, auf Denkmäler und bauliches Erbe bleibt ein Großteil des alltäglichen Baubestandes außen vor, auch wenn dieser unsere bauliche Umgebung prägt und etwa geschichtliche oder städtebauliche Bedeutungen haben kann: Oft scheint es, als schafften es nur „die Highlights“ in den kunsthistorischen und denkmalwissenschaftlichen Kanon. Der Tagungsband ALLTÄGLICHES ERBEN behandelt daher grundsätzliche Fragen nach Wahrnehmung, Wertschätzung und Denkmalwürdigkeit alltäglicher Architektur. In unterschiedlichen Perspektiven werden internationale, historische und theoretische Hintergründe des Alltäglichen beleuchtet, konkrete Bauaufgaben alltäglicher Architekturen besprochen sowie der Blick auf die Herausforderungen der denkmalpflegerischen Praxis von Inventarisation und Unterschutzstellung gerichtet.
Eine Zukunft für unsere Vergangenheit: Zum 40. Jubiläum des Europäischen Denkmalschutzjahres (1975–2015)
Unter dem Motto Eine Zukunft für unsere Vergangenheit war das Europäische Denkmalschutzjahr von 1975 die bisher bedeutendste und erfolgreichste Kampagne zur Bewahrung und Emporwertung des architektonischen Erbes in Europa. In der Anerkennung der Bedeutung städtebaulicher Ensembles, in der Bedachtnahme auf die Pluralität der Denkmalkategorien, im partiellen Engagement der Bürger und in legalen bzw. administrativen Weichenstellungen fand dieses Jahr nachhaltigen Niederschlag. Programmatik und Ideen von 1975 sind nach wie vor virulent und fordern eine Neuinterpretation unter den Bedingungen der Gegenwart heraus. Zum 40. Jubiläum 2015 stellt diese Publikation mit über 40 internationalen Beiträgen über Europa hinaus die erste umfassende Würdigung der europäischen Kampagne von 1975 dar.