Zimmermann, Karin

Maria Effinger (Hrsg.), Karin Zimmermann (Hrsg.), Margit Krenn (Hrsg.)

Löwen, Liebstöckel und Lügensteine: Illustrierte Naturbücher seit Konrad von Megenberg

Konrad von Megenberg gilt als spätmittelalterlicher Wegbereiter der deutschsprachigen naturwissenschaftlichen Fachprosa, die sich an ein Laienpublikum richtet. Sein siebenhundertjähriges Geburtsjubiläum nimmt die Universitätsbibliothek Heidelberg zum Anlass, sich dem bekanntesten seiner Werke, dem »buch von den natürlichen dingen«, auch »Buch der Natur« genannt, als einem Prototyp des illustrierten Naturbuchs zu widmen. Gleich vier mittelalterliche Handschriften dieses Werkes sind Teil der berühmten Heidelberger Bibliotheca Palatina. Zwei dieser Manuskripte sind mit umfangreichen Illustrationszyklen ausgestattet.
Der mittelalterlichen, scholastischen Weltsicht entsprechend, stellt Konrad von Megenberg Mensch und Kosmos an den Anfang seines Werkes, um dann die »natürlichen Ding« aus den drei Reichen der Natur - Zoologie, Botanik und Geologie - systematisch zu ordnen. Die Überlieferung des Werkes wurde im Spätmittelalter mit einprägsamen Illustrationen verknüpft. Diese beruhen wie die Texte auf einer langen Tradition und fanden ihrerseits eine bis weit in die Neuzeit reichende Nachfolge.

Weitere Informationen und „Virtuelle Ausstellung“.

Carla Meyer (Hrsg.), Gerald Schwedler (Hrsg.), Karin Zimmermann (Hrsg.)

Rituale und die Ordnung der Welt: Darstellungen aus Heidelberger Handschriften und Drucken des 12. bis 18. Jahrhunderts

Rituale ordnen die Welt. Dies gilt insbesondere für jene Epochen wie das Mittelalter und die Frühe Neuzeit, in denen keine geschriebenen Verfassungen, Gesetzesbücher und Verwaltungsordnungen das Zusammenleben der Menschen regelten. Als wiederholbare, symbolisch aufgeladene Akte bildeten Rituale soziale Ordnung und legitime Herrschaft nicht nur ab, sondern stellten Autorität, Vorrang und Hierarchie überhaupt erst her. Die Bedeutung der Rituale für die europäischen Gesellschaften der Vormoderne spiegelt sich in der Aufmerksamkeit, die ihnen die Zeitgenossen in Texten und Bildern schenkten. Der Band zeigt die Macht des Rituals in Politik, Religion, Gesellschaft und Recht am Beispiel von Handschriftenminiaturen, Holzschnitten und Drucken des 12. bis 18. Jhds. aus den Tresoren der Universitätsbibliothek Heidelberg.

Weitere Informationen und "Virtuelle Ausstellung".

Thorsten Huthwelker, Wolfgang Metzger, Christoph Winterer

Die juristischen Handschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. lat. 621–813)

Der Band erschließt die lateinischen Handschriften der Bibliotheca Palatina mit juristischem Inhalt, die sich heute überwiegend in der Biblioteca Apostolica Vaticana befinden. Besonderen Wert hat der Bestand durch die Rechtshandschriften aus romanischen Ländern, die die Wiederentdeckung und Kommentierung spätantiker und die Systematisierung kirchlicher Rechtssammlungen belegen, die Europa ab dem Hochmittelalter prägten. Andere Manuskripte zeigen Nahaufnahmen lokaler Praktiken und Interessen, etwa in Gestalt von Prozessordnungen, Beispielformularen oder persönlichen Textsammlungen. Die beschriebenen Handschriften decken das 9. bis 16. Jahrhundert ab, haben aber ihren Schwerpunkt im 13. bis 15. Jahrhundert.

Maria Effinger (Hrsg.), Kerstin Losert (Hrsg.)

"Mit schönen figuren": Buchkunst im deutschen Südwesten

Der Übergang vom handgeschriebenen zum gedruckten Buch vollzog sich zwischen der Mitte des 15. Jahrhunderts und der Zeit um 1500 nach und nach. Über ein halbes Jahrhundert existierten beide Buchformen nebeneinander. Das Spektrum der Beziehungen von Handschrift und Druck reicht von der reinen Imitation über wechsel- und gegenseitige Beeinflussungen bis hin zur Konkurrenz der technischen und funktionalen Ausdrucksmittel.

Im Mittelpunkt von Katalog und Ausstellung steht der bildkünstlerische Buchschmuck für spezifische Textgattungen: Mit dem Pinsel gemalte Ranken und Bordüren, figürliche Federzeichnungsillustrationen und Deckfarbenminiaturen stehen Holzschnittfolgen und gedruckten Vignetten gegenüber.

Die Ausstellung führt den Besucher anhand ausgewählter Beispiele aus den Sammlungen der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart und der Universitätsbibliothek Heidelberg in die Jahre zwischen 1430 und 1530. Neben dem Wechselspiel von technisch-kulturellem Medienwandel und dem jeweils konkreten Erscheinungsbild des Buches wird auch die Rolle der Auftraggeber, Käufer und Besitzer beleuchtet. Sie beeinflussten oftmals die Darstellungsformen und -inhalte des Buchschmucks maßgeblich, galten Bücher doch auch als Repräsentationsobjekte.