Beyer, Vera
Sehen im Vergleich: Transformationen von Blicken in der persischen und westeuropäischen Buchmalerei
Vera Beyer vergleicht Transformationen von Blicken und Blickdispositiven in der persischen und westeuropäischen Buchmalerei vom 13. bis 16. Jahrhundert. Wie werden begehrliche Blicke legitimiert? Was sind die Bedingungen der Gottesschau? Wann ist Bildbetrachtung Idolatrie? Befragt werden Topoi, die in beiden Bildkulturen kursieren: Blicke auf die Schönheit des alttestamentlichen Josef, den Vorhang vor dem Thron Gottes, das Portrait Alexanders des Großen, träumende Autoren und ungläubige Götzenanbeter.
Die Transformationen dieser Topoi konterkarieren Universalisierungen ebenso wie Essentialisierungen, etwa eines bilderfeindlichen Islams gegenüber einem bilderfreundlichen Christentum. In der Verbindung von transkultureller Kunstgeschichte und Bildwissenschaft erprobt das Buch so eine transkulturelle Blickkritik.