Zitationsvorschlag

Reuland, Andreas: Menschenversuche in der Weimarer Republik, Heidelberg: heiBOOKS, 2017. https://doi.org/10.11588/heibooks.260.345

Identifier

ISBN 978-3-946531-58-6 (PDF)

Veröffentlicht

23.06.2017

Autor/innen

Andreas Reuland

Menschenversuche in der Weimarer Republik

Medizinische Menschenversuche ohne Einwilligung der Probanden waren in der Weimarer Republik die Regel. Versuche aller Art wurden im Rahmen therapeutischer Forschung oder zum Zwecke des allgemeinen Erkenntnisgewinns an Klinikpatienten ohne deren Wissen durchgeführt. Bei den Versuchspersonen handelte es sich meist um leidenserfahrene, autoritäts- und abhängigkeitsgewöhnte, sprach- und mittellose  Patienten.  Als Preis für ihre stationäre Behandlung wurde die freie Verfügbarkeit über ihre Körper für wissenschaftliche Versuche erwartet.

Der Arzt und sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Julius Moses wies gegen Ende der Weimarer Republik auf diese Missstände hin.  Unter der Überschrift „100 Ratten und 20 Kinder! Arbeiterkinder als Experimentierkarnickel“ veröffentlichte er 1928 im „Vorwärts“ eine Anklage gegen die Experimente eines Klinikarztes und brachte damit einen öffentlichen Skandal ins Rollen.  Der Protest auf die entmündigenden Zustände im klinischen Forschungswesen während der Weimarer Republik und Moses’ „Kampf gegen die Experimentierwut“ führten schlussendlich zur Entwicklung von Forschungsrichtlinien.

Unveränderter Nachdruck der Erstausgabe von 2004.

Andreas Reuland studierte Humanmedizin an der Universität Heidelberg und promovierte unter Prof. W. Eckart am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin. Sein Forschungsschwerpunkt an der Universitätsaugenklinik lag im vorderen Augenabschnitt. Er ist als niedergelassener Augenarzt tätig.

Kapitel

Inhaltsverzeichnis
Seiten
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Titelei
Widmung
Inhaltsverzeichnis
VII-X
Vorwort
1-4
Die Diskussion über Menschenversuche bis 1918
5-44
Dokumentation der Versuche von 1919-1933
45-115
Die Öffentliche Diskussion von 1919 bis zur Lübecker Säuglingskatastrophe 1930
116-224
Die Argumente in der Diskussion um Menschenversuche
225-236
Thesen
237-273
Ausblick
275-277
Quellennachweis
278-304
Personenverzeichnis
305-309

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