Zitationsvorschlag

Jung, Nicole et al.: Erfassung und Speicherung von Forschungsdaten im Fachbereich Chemie: Bereitstellung moderner Forschungs-infrastrukturen durch ein elektronisches Laborjournal mit Repositorium-Anbindung, in Kratzke, Jonas und Heuveline, Vincent (Hrsg.): E-Science-Tage 2017: Forschungsdaten managen, Heidelberg: heiBOOKS, 2017, S. 127–135. https://doi.org/10.11588/heibooks.285.c3884

Identifier (Buch)

ISBN 978-3-946531-75-3 (PDF)

Veröffentlicht

21.12.2017

Autor/innen

Nicole Jung, Pierre Tremouilhac, Claudia Kramer, Jan Potthoff

Erfassung und Speicherung von Forschungsdaten im Fachbereich Chemie: Bereitstellung moderner Forschungs-infrastrukturen durch ein elektronisches Laborjournal mit Repositorium-Anbindung

Eine moderne Infrastruktur zur Erfassung, Bearbeitung und Speicherung von Forschungsdaten bildet die Voraussetzung für eine strukturierte Dokumentation der Forschung zur effizienten Nachnutzung der Ergebnisse und der Daten. Für den Fachbereich Chemie wurden zwei Komponenten (elektronisches Laborjournal [ELN] und Repositorium) identifiziert, durch deren Entwicklung und Vernetzung Forschungsdaten über das bisher mögliche Verfahren hinaus bewahrt und nutzbar gemacht werden sollen. Beide Komponenten des Chemotion-Projektes werden am KIT programmiert und als Open Source Infrastruktur anderen Forschern zur Verfügung gestellt. Die Entwicklung des Laborjournals ist zunächst auf die Bedürfnisse organischer Chemiker ausgelegt und umfasst in der aktuellen Version umfassende Möglichkeiten für eine moderne Arbeitsweise im synthetischen Labor. Neben den Basisfunktionen wurden verschiedene Elemente eingebaut, die über die Dokumentation von Forschungsergebnissen hinaus nachhaltiges Arbeiten und eine eindeutige, korrekte Strukturierung wissenschaftlicher Arbeit unterstützen. Durch die Beteiligung des Rechenzentrums werden Strukturen geschaffen, die eine parallele, nachhaltige Sicherung der Rohdaten zu den jeweiligen Experimenten erlauben. Durch die Kombination des ELNs mit einem Repositorium, dessen Schnittstelle die Datenstruktur der ELN Inhalte aufgreift, wird es dem Forscher ermöglicht, Daten ohne weitere Vorbereitung auf direktem Weg anderen Forschern zur Verfügung zu stellen. Durch die parallele Entwicklung des ELN und des Repositoriums werden mehrere Aspekte des Forschungsdatenmanagements adressiert. Darüber hinaus ermöglicht dies eine effiziente Suche fachspezifischer Forschungsdaten. Das neue Modell aus Kombination von ELN und Repositorium sieht eine Kombination aus Erfassung und Dokumentation sowie Publikation und Speicherung von Datensätzen vor. Die Indexierung, welche aktuell erst nach der Publikation von Daten über Journale oder Patente stattfindet (z.B. über den Chemical Abstracts Service, CAS), soll schon direkt nach der Entstehung vorgenommen werden können. Damit werden bereits die Rohdaten mit semantischen Informationen sowie Metadaten versehen, die insbesondere bei der Verwendung des OAIS-Referenzmodells (Open Archival Information System) von entscheidender Bedeutung für eine nutzerorientierte Verwendung der archivierten Daten sind. So kann in allen Publikationsprozessen auf eine einheitliche, eindeutige Quelle verwiesen werden. Der freie Zugang und die kostenfreie Nutzung für akademische Forscher sollen in Zukunft die Grundlage für gemeinsames Arbeiten bilden, eine Bereitstellung der Forschungsdaten ermöglichen und den Austausch unter den Wissenschaftlern fördern.

Schlagwörter elektronisches Laborbuch, Repositorium, Datenmanagement, Chemie, Synthese