Westermann, Jannik
Vorhang zu – Licht an: Projektionsmedien in der Sammlung des Instituts für Europäische Kunstgeschichte
Kunsthistorische Lehre ist ohne Bilder nicht denkbar. Während im 19. Jahrhundert noch Reproduktionen auf Papier durch die Reihen der Zuhörer:innen gereicht wurden, ermöglichten ab etwa 1900 Lichtbilder auf der (Lein-)Wand das gemeinsame, zeitgleiche Betrachten. Für die Kunstgeschichte wird der parallele Einsatz von zwei Projektoren prägend: Das vergleichende Sehen etablierte sich als zentrale Lehrmethode.
Im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Institut für Europäische Kunstgeschichte (Wintersemester 2022/23, Leitung Dr. Alexandra Vinzenz) beschäftigten sich Studierende mit den bildgebenden Geräten in der institutseigenen Sammlung. Vom Epidiaskop über Diaprojektoren seit den 1910er Jahren bis hin zum 16mm-Filmprojektor ist in der Ausstellung und im Katalog ein repräsentativer Querschnitt zu sehen.
Stencil Stories: A Stencil History of Street Art / Geschichte des Schablonen-Graffiti
Banksy ist heute einer der bekanntesten Künstler. Die Ursprünge seiner bevorzugten Technik, des Schablonengraffiti, blieben bislang weitgehend unerforscht. Ihrer Geschichte widmet sich „Stencil Stories“. Beginnend 1870, wird eine Linie von Gebrauchsschablonen über Propaganda- und Widerstandsschablonen vor 1945, Protestschablonen des Mai 1968, Künstlerschablonen der Pop Art und Konzeptkunst, Schablonen des Punk und der Pochoiristen bis hin zu Street-Art-Schablonen und Banksy gezogen. Behandelt werden u. a. Blek Le Rat, John Fekner, David Wojnarowicz, Vhils, Alex Vallauri, C215, Banksy oder Punkbands wie CRASS und The Clash. Studierende der Universität und der PH Heidelberg steuerten Texte bei.