Metzger, Wolfgang
Die juristischen Handschriften der Codices Palatini Latini in der Vatikanischen Bibliothek (Cod. Pal. lat. 621–813)
Der Band erschließt die lateinischen Handschriften der Bibliotheca Palatina mit juristischem Inhalt, die sich heute überwiegend in der Biblioteca Apostolica Vaticana befinden. Besonderen Wert hat der Bestand durch die Rechtshandschriften aus romanischen Ländern, die die Wiederentdeckung und Kommentierung spätantiker und die Systematisierung kirchlicher Rechtssammlungen belegen, die Europa ab dem Hochmittelalter prägten. Andere Manuskripte zeigen Nahaufnahmen lokaler Praktiken und Interessen, etwa in Gestalt von Prozessordnungen, Beispielformularen oder persönlichen Textsammlungen. Die beschriebenen Handschriften decken das 9. bis 16. Jahrhundert ab, haben aber ihren Schwerpunkt im 13. bis 15. Jahrhundert.
"Es ist schon eine wunderbare Zeit, die ich jetzt lebe": Die Heidelberger Gelehrte Marie Luise Gothein (1863–1931). Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg
Marie Luise Gotheins "Geschichte der Gartenkunst" erschien 1914 und ist bis heute ein Standardwerk. In Preußen geboren, verdankte sie ihrem Mann, dem Nationalökonom und Kulturwissenschaftler Eberhard Gothein, ihr akademisches Leben in Karlsruhe, Bonn und Heidelberg. Früh emanzipierte sich die Mutter von vier Söhnen jedoch mit eigenen anglistischen Studien und Übersetzungen. Die Stadt am Neckar wurde der Autorin zur "dritten letzten Heimat". Briefe und Texte von Max und Marianne Weber sowie von Edgar Salin belegen Gotheins Beitrag zum "Heidelberger Geist".
Jedoch sind dies nur Facetten einer vernachlässigten Persönlichkeit der deutschen Wissenschaftsgeschichte. Neben den Gärten beschäftigten sie religions- und kulturhistorische Fragen, später wandte sie sich dem asiatischen Kulturkreis zu und lernte Sanskrit, um das indische Drama zu erforschen. Für ihre Studien reiste sie nach England, Italien, Griechenland, Indonesien, China und Japan. Der Katalog zur Ausstellung stellt Gotheins Leben, Werk und Reisen in einer Gesamtschau vor.
"Mit schönen figuren": Buchkunst im deutschen Südwesten
Der Übergang vom handgeschriebenen zum gedruckten Buch vollzog sich zwischen der Mitte des 15. Jahrhunderts und der Zeit um 1500 nach und nach. Über ein halbes Jahrhundert existierten beide Buchformen nebeneinander. Das Spektrum der Beziehungen von Handschrift und Druck reicht von der reinen Imitation über wechsel- und gegenseitige Beeinflussungen bis hin zur Konkurrenz der technischen und funktionalen Ausdrucksmittel.
Im Mittelpunkt von Katalog und Ausstellung steht der bildkünstlerische Buchschmuck für spezifische Textgattungen: Mit dem Pinsel gemalte Ranken und Bordüren, figürliche Federzeichnungsillustrationen und Deckfarbenminiaturen stehen Holzschnittfolgen und gedruckten Vignetten gegenüber.
Die Ausstellung führt den Besucher anhand ausgewählter Beispiele aus den Sammlungen der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart und der Universitätsbibliothek Heidelberg in die Jahre zwischen 1430 und 1530. Neben dem Wechselspiel von technisch-kulturellem Medienwandel und dem jeweils konkreten Erscheinungsbild des Buches wird auch die Rolle der Auftraggeber, Käufer und Besitzer beleuchtet. Sie beeinflussten oftmals die Darstellungsformen und -inhalte des Buchschmucks maßgeblich, galten Bücher doch auch als Repräsentationsobjekte.