Lutz Grunwald

Die römischen und frühmittelalterlichen Töpfereien von Mayen
Ein Produktionszentrum von europäischer Bedeutung

Monographien des RGZM, Band 161

Die in Mayen hergestellte Mayener Ware gilt als charakteristisch und datierungsrelevant. Für Teile des antiken europäischen Wirtschaftsgefüges waren diese Keramikprodukte prägend. Die Mayener Töpfereien gehörten zum vormodernen Industrierevier zwischen Osteifel und Rhein. Hier erfolgte über das 5. Jahrhundert hinweg ein bruchloser Wissens- und Techniktransfer von der römischen Epoche in das Frühmittelalter. Die Studie geht über die typochronologische Beurteilung der Gefäßkeramik hinaus. Es werden auch Aspekte des individuellen Lebens der Töpfer in ihren vielschichtigen Lebenswelten wie ihre Glaubensvorstellungen, ihre Besitzabhängigkeiten oder die Geldwirtschaft angesprochen.

Martin Bentz, Michael Heinzelmann (Hrsg.)

Sessions 11–12, Single Contributions – Poster Sessions

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 56

Wirtschaftliche Aspekte durchdringen alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens in alten Gesellschaften, sei es in der Stadtentwicklung, der Religion, der Kunst, dem Wohnen oder dem Tod. Die Erforschung der antiken Wirtschaft spielt seit langem eine wichtige Rolle in der Alten Geschichte. In den letzten Jahrzehnten ist aber auch in der Archäologie zunehmend das Bewusstsein gewachsen, dass die materielle Kultur alter Gesellschaften ausgezeichnete Möglichkeiten bietet, die Struktur, Leistung und Dynamik alter Wirtschaftssysteme und Wirtschaftsprozesse zu untersuchen. Hauptziel dieses Kongresses war es daher, die Ökonomie als ein zentrales Element der klassischen Gesellschaften zu verstehen und ihre Wechselwirkung mit ökologischen, politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Hintergründen zu analysieren. Das Thema des Kongresses richtete sich an alle Disziplinen, die sich mit der griechisch-römischen Zivilisation und ihren Nachbarkulturen von der ägäischen Bronzezeit bis zum Ende der Spätantike befassen.
In diesem Sammelband behandeln einzelne Beiträge der Sessions 11 und 12 zum einen digitale Themen wie computergestützte Ansätze und 3D Dokumentation in Archäologie und Bauforschungen. Zum anderen beinhalten die Studien Themen zu antiken Skulpturen sowie Heiligtümern und den damit verbundenen Ritualen.
Zudem sind in diesem Band die zahlreichen verschriftlichten Poster publiziert, die während der Kongresswoche im Rahmen einer Postersession vorgestellt und diskutiert wurden.

 

Rudolf Bergmann

Die Wüstungen des Hoch- und Ostsauerlandes
Studien zur Kulturlandschaftsentwicklung in Mittelalter und früher Neuzeit

Bodenaltertümer Westfalens, Band 53

Ortswüstungen – also im Mittelalter verlassene ländliche Siedlungen – stellen einen wichtigen, aber oftmals wenig beachteten Faktor für die Entwicklung der heutigen Kulturlandschaft dar. Diesen Wüstungen ist das von dem europäischen Förderprogramm LEADER unterstützte Projekt des Autors Rudolf Bergmann gewidmet. Erstmals werden dabei alle Hinweise zu den aufgelassenen Orten des Mittelalters für das Gebiet des modernen Hoch- und Ostsauerlandes um die sechs Städte Brilon, Hallenberg, Medebach, Marsberg, Olsberg und Winterberg in einem Band zusammengeführt.
Den Hauptteil der Arbeit bildet der annähernd 400 Seiten starke Wüstungskatalog. Dort sind für jede ehemalige Siedlung ausführlich historische Textbelege, kartografische Informationen, geografische Besonderheiten und archäologische Funde wiedergegeben.
Die Daten belegen eindrucksvoll, dass das Hochsauerland bereits im frühen Mittelalter weitgehend von Siedlern erschlossen war und erst zu Beginn der frühen Neuzeit durch eine Vielzahl von Faktoren großflächig entvölkert wurde.

Aysche Maren Landmann

Die Rezeption römischer Schlachtenreliefs im Antikenfilm

Daidalos – Heidelberger Abschlussarbeiten zur Klassischen Archäologie, Band 13

Darstellungen von Schlachten zeichnen nicht nur ein Bild von Sieg und Niederlage oder von „Freund“ und „Feind“, sondern enthalten auch ein dicht gewobenes Netz von Hinweisen darauf, was den „Feind“ eigentlich zum „Feind“ macht, warum es notwendig ist, ihn zu bekämpfen oder auf welche Weise der Sieg über ihn errungen wird.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, an beispielhaften Exemplaren von Schlachtenreliefs der römischen Kaiserzeit und von Schlachtszenen moderner Antikenfilme diese Inhalte zu herauszuarbeiten und hierdurch Einblicke in die gesellschaftlichen Vorstellungen und Werte der Zeit zu ermöglichen, in welcher die Darstellungen entstanden sind. Dies soll aktuelle Sehgewohnheiten und -erwartungen von den Aussagen abgrenzbar machen, die Reliefs der römischen Kaiserzeit zugrunde liegen, und Impulse für eine unmittelbarere Betrachtung antiker Denkmäler geben.

Martin Bentz, Michael Heinzelmann (Hrsg.)

Sessions 6–8, Single Contributions

Archaeology and Economy in the Ancient World – Proceedings of the 19th International Congress of Classical Archaeology, Cologne/Bonn 2018, Band 55

Wirtschaftliche Aspekte durchdringen alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens in alten Gesellschaften, sei es in der Stadtentwicklung, der Religion, der Kunst, dem Wohnen oder dem Tod. Die Erforschung der antiken Wirtschaft spielt seit langem eine wichtige Rolle in der Alten Geschichte. In den letzten Jahrzehnten ist aber auch in der Archäologie zunehmend das Bewusstsein gewachsen, dass die materielle Kultur alter Gesellschaften ausgezeichnete Möglichkeiten bietet, die Struktur, Leistung und Dynamik alter Wirtschaftssysteme und Wirtschaftsprozesse zu untersuchen. Hauptziel dieses Kongresses war es daher, die Ökonomie als ein zentrales Element der klassischen Gesellschaften zu verstehen und ihre Wechselwirkung mit ökologischen, politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Hintergründen zu analysieren. Das Thema des Kongresses richtete sich an alle Disziplinen, die sich mit der griechisch-römischen Zivilisation und ihren Nachbarkulturen von der ägäischen Bronzezeit bis zum Ende der Spätantike befassen.
Dieser Sammelband beinhaltet einzelne Beiträge der Sessions 6, 7 und 8, die sich mit Fragen zu Konsum und Investitionen in Alltag, Heiligtümern und urbanen Kontexten sowie mit Fragen zur Rolle der Stadt in der antiken Wirtschaft auseinandersetzen.

Bernhard Rudnick

Die römischen Töpfereien von Haltern

Bodenaltertümer Westfalens, Band 36

Von 1990 bis 1993 wurde vor der porta praetoria des Hauptlagers Haltern ein Töpfereibezirk entdeckt und archäologisch untersucht, der zeitgleich mit dem Lager bestand. Eindeutige Werkstattgebäude konnte nicht dokumentiert werden, da Gebäudestrukturen nur angeschnitten wurden. Freigelegt wurden aber mehrere Öfen und Keramik. Die Palette der produzierten Typen ist deutlich breiter als bei anderen augusteischen Militärtöpfereien, zugleich sind einige, wie die Kochtopftypen Ha 56 bis 58, in einer regelrechten Massenproduktion hergestellt worden.
Der gesamte Töpfereibezirk T8 wurde noch in römischer Zeit einplaniert. Es wurden Skelette von 24 wahrscheinlich männlichen Individuen und einem Hund geborgen, die ohne Beigaben in die Arbeitsgrube des Ofens 10 geworfen und mit dem Schutt bedeckt worden waren. Da sowohl Germanen als auch Römer ihre eigenen Toten verbrannt und bestattet hätten, handelt es sich vermutlich um germanische Krieger, die nach einem Angriff vergraben wurden.
Anthropologische, archäomagnetische, geochemische und mineralische Untersuchungen von Funden und Befunden runden die Auswertung ab.

Bernhard Rudnick

Die verzierte Arretina aus Oberaden und Haltern

Bodenaltertümer Westfalens, Band 31

Die Vorlage der verzierten Arretina aus den römischen Lippelagern Oberaden und Haltern ist vor allem deshalb von großem Interesse, weil durch historische Begebenheiten sowie dendrochronologische und numismatische Untersuchungen die Datierung der Lager auf die Zeitspanne zwischen 11 v. Chr. und 9 n. Chr. festgelegt ist.
Von diesem Rahmen ausgehend, ist die Bestimmung von konkreten Töpfern und Herstellungsorten der in Oberaden und Haltern gefunden Stücke das Hauptziel dieser Arbeit. Hierzu werden sowohl die Dekore und Töpferstempel ausgewertet als auch chemische Analysen berücksichtigt. Die typologische und chronologische Gliederung der Gefäße und schließlich ein Vergleich bestimmter Fundplätze sollen dazu beitragen, die Töpfereien selbst und ihre Lieferzeiten in den Absatzgebieten enger zu datieren. Dadurch entsteht zudem ein Überblick über das Formenspektrum und die verwendeten Motive bestimmter Töpfer innerhalb des fest umrissen Zeitraums und Fundgebietes.
Mit der Vorlage der verzierte Arretina ist nun auch der komplette Bestand der Terra Sigillata aus Haltern publiziert.
Diese Arbeit wurde 1991 von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Dissertation angenommen.

Barbara Rüschoff-Thale

Die Toten von Neuwarendorf in Westfalen
341 Gräber vom Endneolithikum bis in die Spätlatènezeit

Bodenaltertümer Westfalens, Band 41

In den zwölf Jahren von 1975 bis 1987 wurde in Warendorf-Neuwarendorf das größte zusammenhängende Gräberfeld der Bronze- und Eisenzeit (3000 bis 50 v. Chr.) in Nordwesteuropa archäologisch untersucht. Auf einer Fläche von über acht Hektar wurden 341 Gräber freigelegt, nur neun waren Körperbestattungen. Den weitaus größten Teil der Gräber bilden Brandbestattungen, die mit Hügeln und Grabenanlagen oberirdisch gekennzeichnet wurden. Die größten sind 35 Meter lang. In einigen Anlagen fanden die Archäologen auch Reste von aufwendigen Holzbauten. Durch das Gräberfeld führte eine rund zehn Meter breite Straße, an der sich viele der aufwendigeren Grabanlagen ausrichteten. Nach einer Auswertung der Befunde und Funde, anthropologischen Untersuchungen und naturwissenschaftlichen Datierungen konnten fünf Belegungsphasen herausgearbeitet werden.
Von besonderem Interesse war der häufigere Nachweis von erneut geöffneten Gräbern, bei denen zum einen an rituelle Graböffnungen zu denken ist und zum anderen eindeutig eine Beraubung vorliegt.
Diese Arbeit wurde 2003 von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Dissertation angenommen.

Eva-Maria Butz et al. (Hrsg.)

Burgen im Breisgau
Aspekte von Burg und Herrschaft im überregionalen Vergleich

Archäologie und Geschichte – Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 18

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehreren Nationen und Disziplinen fanden sich im März 2009 im ehemaligen Cluniazenserpriorat St. Ulrich bei Bollschweil ein, um Aspekte der mittelalterlichen Burgen zu erörtern. Eingeladen hatte die Projektgruppe „Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau“ an den Universitäten Dortmund und Freiburg i. Br., welche das Ziel verfolgt, die Burgen einer mittelalterlichen Altlandschaft vollständig zu erfassen. Bei der Tagung wurden die Ergebnisse der langjährigen Forschungen in den wissenschaftlichen Kontext gestellt und überregional verglichen.

Alfons Zettler, Thomas Zotz (Hrsg.)

Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau
II. Südlicher Teil Halbband A–K

Archäologie und Geschichte – Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland, Band 16

Von den einst zahlreichen Burgen im mittelalterlichen Breisgau überdauerten nur wenige die bewegten und kriegerischen Jahrhunderte der frühen Neuzeit am Ober- und Hochrhein. Einem kleinen Bestand von mehr oder minder gut erhaltenen Ruinen steht eine beträchtliche Anzahl von verschwundenen Burgen gegenüber, von denen nur noch schriftliche Aufzeichnungen und Flurnamen Zeugnis geben. Das Burgenlexikon, das in Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Landesgeschichte des Historischen Seminars der Universität Freiburg i. Br. und dem Historischen Institut der Technischen Universität Dortmund erarbeitet worden ist, enthält einen reich illustrierten Katalog sämtlicher Burgen und Burgstellen des Breisgaus in dessen mittelalterlicher Ausdehnung und bietet damit erstmals eine vollständige Bestandsaufnahme der dortigen hoch- und spätmittelalterlichen Burgenlandschaft. Es wird in vier Teilen erscheinen, von denen bislang die beiden Teilbände für den nördlichen Breisgau und mit diesem Band nun auch der erste für den südlichen Breisgau vorliegen.