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Computergestützte Audio- und Musikanalyse
Abstract Mit der fortschreitenden Digitalisierung sind nicht nur Textdokumente, sondern auch andere Arten von Medien in großen Mengen verfügbar. Dazu gehören Tonaufnahmen, die drei Haupttypen von Inhalten umfassen: Sprache, Umgebungsgeräusche (z. B. natürliche oder städtische Geräuschkulissen) und Musik. Zwar können alle für die theologische Forschung relevant sein, jedoch konzentriert sich dieses Kapitel auf die Verwendung von Audioaufnahmen zur Untersuchung von Kirchenmusik (computergestützte Musikwissenschaft). Nach einer Einführung in die Grundlagen von Audiodaten skizzieren wir zunächst eine Technik für die Visualisierung tonaler Verläufe (lokale Tonarten und Modulationen) in einer Musikaufnahme und wenden diese Technik auf Bachs Johannespassion BWV 245 an. Außerdem demonstrieren wir das Potenzial von Audioaufnahmen für die Korpusanalyse. Wir stellen einen Ansatz zur Untersuchung der tonalen Komplexität und ihrer Entwicklung über die Jahrhunderte vor. Mit dieser Technik untersuchen wir die tonale Entwicklung der geistlichen Musik anhand eines annotierten Audio-Korpus (5 773 Tracks), der von einem führenden Musikverlag für Chormusik, dem Carus-Verlag Stuttgart, stammt.
Keywords Audiosignalverarbeitung, Harmonieanalyse, computergestützte Musikwissenschaft, Korpusanalyse