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Noch mal von vorn, ganz langsam. Gegenwart, Tod und die Emergenz der Zeit: Zur Medienanthropologie der Zeitlupenwiederholung im Fernsehen
Der Beitrag untersucht die medienanthropologischen und -existenzialen Dimensionen der Zeitlupenwiederholung im Fernsehen mit ihrer spezifischen Aufhebung etablierter temporaler Ordnungen zwischen Dauer und Augenblick sowie ablaufender und stillstehender, vergangener und vergehender Zeit. Dabei wird die Spezifik der bildtechnisch induzierten Zeiterfahrung in den Mittelpunkt gestellt. Einer kurzen Exploration des "Live" als fensehspezifische Zeitform (1) folgt im Abschluß an Umberto Ecos Auseinandersetztung mit dem Live-Fernsehen eine Analyse des Erfahrungsbegriffs John Deweys (2) und der Dekonstruktion der Gleichgzeitigkeit bei Deborah Esch (3). Die folgenden Abschnitte referieren die Geschichte der Live-Sendung (4) und entwickeln eine Nahanalyse dreier Beispiele (5). Mythogenisierungen (6) und Kausalitätserzeugung (7) können als einander polare zeitanthropologische Operationen der Zeitlupenwiederholung ausgemacht werden; dazu wird als Spezifikum die Vermittlung mikro-und makrozeitlicher Prozesse (8) sowie die Beobachtung der Emergenz von Zeit überhaupt sichtbar gemacht (9). Einr ontologischer Ausblick schließt die Argumentation ab (10).