Zitationsvorschlag
Lizenz (Kapitel)
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Identifier (Buch)
Veröffentlicht
Open Access für die Mediävistik: das Archivum Medii Aevi Digitale
Abstract
Die im DFG-Projekt AMAD angestrebte Koppelung eines Open Access-Fachrepositoriums mit einem Wissenschaftsblog stellt in den Geisteswissenschaften und insbesondere in der Mediävistik ein Novum dar. In den Geisteswissenschaften, deren Publikationskultur noch stärker als in den Naturwissenschaften am gedruckten Buch orientiert ist, sind Fachrepositorien und Open Access-Publikationsplattformen trotz zunehmender Förderung noch nicht in dem Maße etabliert. Kostenpflichtige Angebote der Verlage stellen noch oft die bevorzugte Alternative dar. Die Fachcommunity schätzt dabei das hohe symbolische Kapital der Wissenschaftsverlage, die Qualitätssicherung und die Zuverlässigkeit der Langzeitarchivierung sowie die Sichtbarkeit, die ihre Forschung dadurch erreicht. Bei universalen Repositorien an Hochschulen und Bibliotheken sind Forschungsergebnisse oft frei und schneller zugänglich, die Auffindbarkeit ist jedoch aufgrund der fehlenden Fächerausrichtung und nur wenig spezifischer Suchmöglichkeiten schwierig und mühsam. Zudem fehlt dort meist die Qualitätssicherung, da eine fachredaktionelle Betreuung von institutionellen Repositorien kaum zu leisten ist. Das Archivum Medii Aevi Digitale (AMAD) will mit seinem Angebot und der engen Zusammenarbeit zwischen Vertreter*innen der Fachwissenschaft und von technischen Infrastruktureinrichtungen diese Lücke schließen. Für die Umsetzung der Projektidee haben sich deshalb die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und das Akademievorhaben Regesta Imperii (RI) mit der Infrastruktureinrichtung Hessisches BibliotheksInformationsSystem (HeBIS) zusammengeschlossen.
Das technische Konzept basiert auf einem DSpace-Repositorium und nutzt die Möglichkeit, über Standardschnittstellen Harvestingprozesse zu konfigurieren. Zu den üblichen Funktionalitäten (Archivierung, Persistent Identifier, Versionierung) werden weitere Instrumente entwickelt, die zur Qualitätssicherung (Redaktion, Kuration, Peer Review) und damit einer breiten Akzeptanz der neuen Plattform beitragen sollen. Von der wissenschaftlichen Seite sollen zum einen die Kriterien (Datenquellen, Vokabular, Zugangsmöglichkeiten etc.) für den Aufbau einer gesicherten und interdisziplinär nutzbaren Datenbasis entwickelt werden, zum anderen die wissenschaftliche Fachcommunity (sowohl die digitale als auch die analoge) erreicht und zu einer aktiven Beteiligung im wissenschaftlichen Austausch auf Repositorium und Blog motiviert werden. Der vorliegende Beitrag informiert über die unterschiedlichen Herausforderungen und die Zusammenarbeit von Technik und Wissenschaft.
Keywords: Mediävistik, Repositorium, Open Access, Blog